Journalismus
Archäologische Entdeckung in Wien: Massengrab aus Römerzeit offenbart Kriegsgeheimnisse
2025-04-03

Eine bahnbrechende archäologische Fundstelle in Simmering, einem Stadtteil Wiens, liefert neue Einblicke in die römische Militärgeschichte. Wissenschaftler haben auf einem Sportplatz die sterblichen Überreste von etwa 150 Männern freigelegt, die vor über 1.800 Jahren in einem gewaltsamen Konflikt ums Leben kamen. Die Analyse der Skelette zeigt massive Verletzungen an Schädel und Beckenregion, was auf einen brutalen Kampf mit scharfen und stumpfen Waffen hinweist.

Die historische Einordnung dieser Funde gestaltet sich herausfordernd, aber spannend. Die Dekoration einer Dolchscheide legt nahe, dass die Toten nicht aus den Markomannenkriegen stammen könnten, wie zunächst vermutet wurde. Stattdessen deutet alles darauf hin, dass diese Soldaten in den Kämpfen unter Kaiser Domitian oder kurz danach fielen. Besonders bemerkenswert ist die Abweichung vom üblichen römischen Bestattungsritual: Statt der Feuerbestattung wurden die Toten eilig in einem Massengrab beigesetzt – ein Zeichen für Not und Chaos nach einer katastrophalen Niederlage.

Diese Entdeckung trägt dazu bei, ein besseres Verständnis der damaligen militärischen Auseinandersetzungen zu entwickeln. Sie verdeutlicht die Unsicherheit und Gefährlichkeit der Zeit, als germanische Stämme immer wieder in das Römische Reich einfielen. Die Errichtung des großen Legionslagers Vindobona könnte direkt durch solche Ereignisse beeinflusst worden sein. Moderne Untersuchungsmethoden wie die Analyse des Erbguts der gefundenen Skelette ermöglichen es, noch mehr Details über die Herkunft und Lebensweise dieser Männer zu erfahren. Diese Forschungsergebnisse helfen uns, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und zeigen, wie wichtig es ist, Geschichte zu bewahren und weiterzuführen.

more stories
See more