Finanzierung
Asiens Reiche Distanzieren Sich von den USA
2025-05-09

Infolge der unsicheren politischen Situation und Angst vor einer wirtschaftlichen Abschwächung ziehen vermögende Familien aus Asien ihre Investitionen aus den USA ab. Stattdessen fließen Milliarden in andere globale Märkte, darunter Europa, was neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnet. Traditionell waren die amerikanischen Finanzmärkte für asiatische Anleger eine attraktive Option aufgrund ihrer Größe, Stabilität und des starken Dollars. Doch laut Bloomberg ändern reiche Asiaten dieses Verhalten: Viele reduzieren oder überdenken sogar vollständig ihre US-Investitionen.

Eine Neue Dynamik in der Globalen Investitionslandschaft

In einem kritischen Zeitpunkt der globalen Wirtschaft zeichnen sich tiefgreifende Veränderungen im Investmentverhalten asiatischer Superreicher ab. Insgesamt zehn sogenannte Family Offices, unabhängige Vermögensverwaltungsfirmen, haben Bloomberg gegenüber bestätigt, dass sie entweder bereits Teile ihrer US-Portfolios verkauft haben oder dies ernsthaft erwägen. Besonders auffällig ist der Fall eines chinesischen Family Offices, das sich komplett aus seinen US-Beständen zurückgezogen hat, um stattdessen in den eigenen Kontinent zu investieren. Experten wie Clifford Ng von Zhong Lun sehen den Hauptgrund für diese Entwicklung in der unsicheren amerikanischen Handelspolitik unter Donald Trump. "Die Hoffnung auf einen erfahrenen Dealermacher wurde durch protektionistische Maßnahmen ersetzt," erklärt Ng.

Laut Henry Hau, Geschäftsführer des Infinity Family Office, erwägen einige dieser wohlhabenden Familien erstmals, sich von US-Anlagen zu trennen. Diese Gruppe hat bereits mehrere globale Krisen überstanden, ohne ihr Vertrauen in amerikanische Wertpapiere zu verlieren. Nun aber wird eine Umschichtung von bis zu 30 Prozent ihrer US-Portfolios nach China und Europa diskutiert. Dennoch bleibt die Zukunft dieser Kapitalbewegungen offen: Einige führende Manager betonen weiterhin die Attraktivität der USA als Anlagehafen und planen, erst einmal abzuwarten.

Von einem journalistischen Standpunkt aus zeigt diese Entwicklung, dass globale Investoren nicht nur auf kurzfristige politische Entscheidungen reagieren, sondern auch langfristige strategische Überlegungen anstellen. Die Abkehr von den USA könnte ein Zeichen dafür sein, dass das internationale Vertrauen in amerikanische Märkte ins Wanken geraten ist. Für Europa könnte dies eine Chance bedeuten, seine Rolle als alternative Investitionsoption zu stärken. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Trendänderung dauerhaft ist oder sich mit einer stabilisierenden Politik wiederkehrt.

more stories
See more