Eltern Kinder
Betreuungskrise in Frankfurt: Eltern ringen um Nachmittagsplätze für ihre Kinder
2025-03-05

Die Herausforderungen der Schulanfängerbetreuung sind in Frankfurt besonders spürbar. Viele Eltern stehen vor dem Problem, dass die verfügbaren Betreuungsplätze nicht ausreichen, um den Bedarf aller Familien zu decken. Besonders betroffen ist der Nordwesten der Stadt, wo Schulen wie die IGS Eschersheim und die Astrid-Lindgren-Schule in Ginnheim mit erheblichen Engpässen konfrontiert sind. Die interne Nachmittagsbetreuung bietet nur wenige Plätze, während die Nachfrage nach diesen Positionen extrem hoch ist. In vielen Fällen werden Plätze zuerst an Geschwisterkinder und Kinder von Alleinerziehenden vergeben, was andere Familien oft leer ausgehen lässt.

Die Unsicherheit über die zukünftige Betreuung hat gravierende Auswirkungen auf die familiäre und berufliche Planung. Eltern müssen sich fragen, wie sie ihren Arbeitsverpflichtungen nachkommen können, wenn sie keine adäquate Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder finden. Diese Situation führt zu erheblichen Belastungen und kann sogar die berufliche Entwicklung behindern. Ein Beispiel dafür ist Marilena Demarez-Bandeh, deren Sohn bald in die Grundschule wechselt. Sie hatte gehofft, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, doch ohne gesicherten Betreuungsplatz bleibt dies ein unerreichbares Ziel. Ähnlich erging es Stephanie Höhle, deren Sohn ebenfalls bald eingeschult wird. Beide Mütter sehen sich gezwungen, alternative Lösungen zu suchen, um ihren Kindern eine strukturierte Nachmittagsbetreuung bieten zu können.

Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit einer flexiblen und familienfreundlichen Politik. Die Versorgung von Kindern mit Nachmittagsbetreuung sollte nicht nur ein rechtlicher Anspruch sein, sondern auch praktisch umsetzbar. Es ist wichtig, dass die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung kreative und pragmatische Lösungen finden, um die Engpässe zu lindern. Eine Möglichkeit könnte sein, die Grenzen der Schulbezirke temporär zu überwinden, um Überkapazitäten besser nutzen zu können. Nur so können alle Kinder eine faire Chance auf eine qualitativ hochwertige Nachmittagsbetreuung erhalten, die auch den Eltern Sicherheit und Entlastung bietet.

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