Finanzierung
Debatte über Reduzierung von Feiertagen zur Stärkung der Wirtschaft
2025-05-16

Eine kontroverse Diskussion hat in Deutschland Einzug gehalten, als prominente Wirtschaftsexperten einen Rückgang der gesetzlichen Feiertage forderten, um die nationale Wirtschaftsleistung zu steigern. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), Michael Hüther, plädiert für weniger Feiertage, da dies nach Berechnungen des Instituts einen erheblichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bewirken könnte. Gegen diese Ansicht steht Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), der stattdessen auf den Abbau von Barrieren für bestimmte Bevölkerungsgruppen hinweist, um dem Arbeitskräftebedarf gerecht zu werden.

Details zur aktuellen Debatte

In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit hebt Michael Hüther hervor, dass eine Reduktion der Feiertage ein effektives Mittel darstellen könnte, um kurzfristig die Konjunktur zu stärken. Nach Angaben des IW Köln könnte ein zusätzlicher Arbeitstag das BIP um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen. Dieser Vorschlag wurde durch die jüngste Forderung der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ausgelöst, die sich ebenfalls für die Streichung eines kirchlichen Feiertags ausspricht. Historisch betrachtet ist diese Idee nicht neu; bereits Gerhard Schröder hatte früher vorgeschlagen, den Tag der Deutschen Einheit auf den ersten Sonntag im Oktober zu verschieben, was jedoch auf breite Ablehnung stieß.

Im Gegensatz dazu argumentiert Marcel Fratzscher, dass der Lösungsansatz vielmehr in der Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen, Geflüchteten und internationalen Arbeitnehmern liegen sollte. Laut seiner Analyse kann nur durch eine deutliche Zuwanderungspolitik und den Abbau bestehender Hindernisse der Arbeitskräftemangel wirksam bekämpft werden.

Die aktuelle Situation zeigt außerdem eine Abwärtstrend der Konjunkturprognosen durch renommierte Institute wie das Ifo-Institut und die OECD, was die Dringlichkeit dieser Diskussion unterstreicht.

Von einem journalistischen Standpunkt aus lässt sich sagen, dass diese Debatte nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte ins Zentrum stellt, sondern auch soziale Implikationen mit einschließt. Während die Ausschaltung von Feiertagen möglicherweise kurzfristige wirtschaftliche Vorteile bringt, birgt sie gleichzeitig das Risiko, Lebensqualität und Arbeitsgleichgewicht zu beeinträchtigen. Es bleibt abzuwarten, ob politische Entscheidungsträger diesen Weg beschreiten werden oder alternative Strategien verfolgen, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren.

more stories
See more