Die deutsche Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, wie die Bundesbank in ihrer neuesten Prognose verdeutlicht. Nach zwei Jahren der Rezession droht 2025 ein weiteres Jahr ohne signifikantes Wirtschaftswachstum. Die Hauptgründe dafür sind die unsicheren Auswirkungen der US-Handelspolitik sowie die gestiegenen Wettbewerbsdrucke aus Asien. Zusätzlich belastet eine stärkere Euro-Wertsteigerung die deutschen Exporteure. Erst ab 2027 wird durch staatliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung langsam ein positiver Impuls zu erwarten sein. Parallel dazu verlangsamt sich die Inflation deutlich.
Die deutsche Exportindustrie befindet sich in einem schwierigen Umfeld. Die US-Handelspolitik und deren unvorhersehbare Entwicklung haben bereits sichtbare Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Besonders betroffen ist die industrielle Produktion, die nach einer längeren Schwächephase gerade Anzeichen von Stabilität zeigte. Die aktuelle Situation gefährdet diese Bemühungen erneut.
Die Bundesbank prognostiziert einen Rückgang der deutschen Ausfuhren infolge der amerikanischen Handelsmaßnahmen. Diese Unsicherheiten verschärfen sich durch den steigenden Euro-Kurs, der die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte weltweit erschwert. Zudem erhöhen chinesische Konkurrenten den Druck auf traditionell starke deutsche Branchen. Der gesamte Sektor muss sich auf anhaltende Turbulenzen einstellen, während Hoffnung besteht, dass geplante staatliche Investitionen langfristig positive Effekte zeitigen werden.
Trotz dieser düsteren Perspektiven gibt es einen positiven Trend: Die Inflationsrate sinkt schneller als erwartet. Dies bietet Verbrauchern und Haushalten Linderung bei steigenden Kosten. Die Bundesbank rechnet mit einem merklichen Rückgang der Preissteigerung bis zum nächsten Jahr.
Die Teuerungsbremse resultiert aus verschiedenen Faktoren. Einerseits verringern sich globale Energiekosten, andererseits stabilisieren sich Nahrungsmittelpreise allmählich. Die Kerninflation, die ohne volatilere Preiskomponenten berechnet wird, könnte sich ab 2026 bei etwa 2 Prozent einpendeln. Dies trägt zur Entlastung privater Haushalte bei und könnte indirekt auch den Konsum ankurbeln. Die geringere Inflationsrate stellt somit einen wichtigen Gegenpol zu den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen dar.