Finanzierung
Warnung an China: USA erweitern Überwachungsliste für Währungspolitik
2025-06-06

Der jüngste Finanzbericht der US-Regierung unterstreicht eine neue Strategie in der Beurteilung internationaler Währungspolitiken. Während kein Land als Währungsmanipulator bezeichnet wurde, rückt die amerikanische Regierung China in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Zudem wurden Irland und die Schweiz auf eine neu gefasste „Überwachungsliste“ gesetzt, die nun neun Länder umfasst. Diese Liste kennzeichnet Länder, deren Handelspraktiken enger überprüft werden sollen.

Die Spannungen im Handel zwischen den USA und China nehmen weiter zu. Obwohl das Land nicht explizit als Manipulator eingestuft wurde, wird es wegen mangelnder Transparenz kritisiert. Die amerikanische Regierung droht damit, China zukünftig als Währungsmanipulator einzustufen, falls Anzeichen dafür auftauchen, dass es seine Währung absichtlich beeinflusst.

Zugewiesene Länder auf der neuen Überwachungsliste

In diesem Bericht hat das US-Finanzministerium neun Länder identifiziert, die besonderer Überwachung hinsichtlich ihrer Währungspolitik bedürfen. Neben China, Japan und Südkorea wurden auch Taiwan, Singapur, Vietnam, Deutschland, Irland und die Schweiz aufgeführt. Diese Länder zeichnen sich durch einen beträchtlichen Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten sowie globale Leistungsbilanzüberschüsse aus.

Die Einführung von Irland und der Schweiz auf diese Liste erfolgte aufgrund ihrer hohen Handelsbilanzen gegenüber den USA. Das Finanzministerium legte klare Kriterien fest, wonach Länder mit einem Handelsüberschuss von mindestens 15 Milliarden Dollar, einem globalen Leistungsbilanzüberschuss von mehr als 3 Prozent des BIP und kontinuierlichen einseitigen Devisenkäufen automatisch in die Liste aufgenommen werden. Diese Maßnahmen dienen dazu, mögliche Missbrauchsmuster frühzeitig zu erkennen und internationale Handelsbeziehungen fairer zu gestalten.

Kritik an Chinas Währungstransparenz

Trotz des Ausbleibens einer offiziellen Einordnung als Währungsmanipulator wird China wegen seines Mangels an Transparenz in Bezug auf Wechselkurspolitik stark kritisiert. Diesbezüglich warnt das US-Finanzministerium vor möglichen künftigen Maßnahmen, sollte das Land versuchen, eine potenzielle Aufwertung seiner Währung zu verhindern.

Die Kritik richtet sich insbesondere gegen informelle oder formelle Interventionen, die China möglicherweise durchführen könnte, um seinen Handelseinfluss zu erhalten. Diese Situation spiegelt sich auch in historischen Entwicklungen wider, wie etwa dem Vorfall im Jahr 2019, als Präsident Trump China offiziell als Währungsmanipulator bezeichnete. Diese Etikettierung wurde jedoch zurückgenommen, nachdem ein Handelsabkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet wurde. Angesichts der fortlaufenden Spannungen im Handel zwischen den USA und China bleibt die aktuelle Entwicklung eng im Blickpunkt der amerikanischen Politik. Der Bericht wurde veröffentlicht, kurz nachdem Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping gesprochen hatte, was die Bedeutung dieses Themas nochmals unterstreicht.

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