Finanzierung
Deutsche Wirtschaft: Langsame Erholung erfordert strukturelle Reformen
2025-03-28

Eine gemäßigte Erholung der deutschen Volkswirtschaft wird von Fachleuten prognostiziert, doch bleibende Herausforderungen bestehen weiterhin. Im aktuellen Jahr erwarten Analysten des Handelsblatt Research Institute einen minimalen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit um 0,1 Prozent. Für das nächste Jahr prophezeien die Ökonomen dagegen ein Wachstum von 0,9 Prozent, was den ersten positiven Trend seit 2022 darstellen würde. Dennoch bleibt Skepsis hinsichtlich der Wirksamkeit geplanter politischer Maßnahmen, insbesondere bei der Bewältigung tiefergehender Strukturprobleme.

Die aktuelle Strategie der Großen Koalition setzt auf keynesianische Instrumente zur Stimulation der Nachfrage. Dies könnte kurzfristig positive Effekte auf den privaten Konsum haben, der für 2025 und 2026 mit einem Anstieg von jeweils 0,7 beziehungsweise 1,5 Prozent gerechnet wird. Allerdings warnt der Chefökonom des Handelsblatts vor einer Überschätzung dieser Methode, da sie das Produktionspotenzial nicht nachhaltig erhöhen kann. Stattdessen fordert er grundlegende Reformen, um langfristige Wachstumswege zu erschließen. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit weiter an, wobei im kommenden Jahr etwa 3,14 Millionen Menschen ohne Arbeit sein werden – ein Höchststand seit der letzten Finanzkrise.

Der Weg zurück zu einem robusten Wirtschaftswachstum ist komplex und erfordert mutige Entscheidungen. Eine bloße Steigerung der Nachfrage reicht nicht aus, um die verloren gegangenen Kapazitäten wiederzugewinnen. Um zukünftigen Generationen eine starke Wirtschaft zu ermöglichen, müssen Politik und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln. Nur durch eine Kombination aus klugen Investitionen und systematischen Reformen lässt sich die deutsche Volkswirtschaft dauerhaft stärken und internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen.

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