In den letzten fünf Jahren hat Deutschland eine Reihe von Krisen durchlebt, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft gehabt haben. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) zeigt, dass Krieg und Pandemie fast 735 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung gekostet haben. Diese Zahlen spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich das Land gegenübersah – von leeren Städten bis hin zu gestörten Lieferketten und teurer Energie.
Inmitten eines goldenen Herbstes blickte Deutschland zurück auf eine Zeit voller Unsicherheit. Seit 2019, dem Jahr vor dem Pandemiestart, konnte die Wirtschaft ihre Leistung nicht mehr übertreffen. In den ersten beiden Pandemiejahren beliefen sich die Verluste bereits auf 290 Milliarden Euro. Der Angriff Russlands auf die Ukraine verhinderte eine Erholung, sodass die Einbußen weiter anstiegen: 2022 waren es 100 Milliarden Euro, 2023 dann 145 Milliarden Euro und für 2024 werden sogar 200 Milliarden Euro prognostiziert.
Die aktuelle Krise übersteigt sogar die Einbußen während früherer Krisenjahre. Während die Strukturkrise von 2001 bis 2004 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betraf, belaufen sich die aktuellen Verluste auf 4,3 Prozent. Dies unterstreicht die gravierenden Auswirkungen der jüngsten Ereignisse.
Von einem Journalisten aus gesehen, bietet diese Studie einen erschreckenden Blick auf die wirtschaftliche Lage Deutschlands. Es ist offensichtlich, dass die Investitionstätigkeit der Unternehmen stark beeinträchtigt wurde, was das Produktionspotenzial langfristig senkt. Michael Grömling, Konjunkturchef des IW, warnt, dass diese Lücken bleibende Auswirkungen auf die Fähigkeit haben könnten, große Herausforderungen wie Digitalisierung und Geopolitik zu bewältigen. Es wird dringend politische Handlung erforderlich sein, um diesen Rückstand aufzuholen und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.