In einem Interview mit ZDFheute live hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die aktuellen Herausforderungen Deutschlands sowohl im In- als auch Ausland beleuchtet. Sie sprach über die Rolle des Landes in den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump sowie die Finanzierung der Ukraine-Hilfe im Bundestag. Diese Gespräche zeichnen ein Bild von Deutschland als zentraler Akteur auf der internationalen Bühne, das sich mit komplexen geopolitischen Situationen auseinandersetzt.
Baerbock betonte, dass Deutschland zusammen mit arabischen und europäischen Partnern sowie den USA einen Plan für eine Waffenruhe im Nahen Osten entwickelt habe. Dieser Prozess sei über 15 Monate hinweg vorbereitet worden, wobei Katar eine bedeutende Rolle bei den Verhandlungen gespielt habe. Die Ministerin erwähnte, dass die Freilassung der Geiseln, darunter deutsche Staatsangehörige, ein wesentlicher Teil dieses Plans sei. Sie unterstrich, dass die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen entscheidend für den Erfolg solcher Verhandlungen sei.
Außerdem kommentierte Baerbock die Amtseinführung von Donald Trump in den USA. Sie erklärte, dass Amerika einer der engsten Partner Deutschlands bleibe, jedoch die neue Regierung eine andere Politik verfolgen werde. Es sei wichtig, der US-Regierung klarzumachen, dass die Sicherheit Europas auch für die weltweite Stabilität entscheidend sei. Besonders hervorgehoben wurde die Notwendigkeit, dass Entscheidungen über die Ukraine nicht ohne die Einbeziehung der beteiligten Länder getroffen werden dürfen. Hierbei sei es entscheidend, dass Europa und Amerika gemeinsam agieren und ihre Beziehungen innerhalb der NATO stärken.
Schließlich berührte Baerbock das Thema der Finanzierung der Ukraine-Hilfe im Bundestag. Sie erläuterte, dass Deutschland bereits sieben Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine bereitgestellt habe. Allerdings seien nur vier Milliarden Euro nach der Regierungsübergabe eingeplant worden, was eine mögliche Halbierung der Hilfe bedeuten könnte. Im Bundestag gebe es zwar eine Mehrheit für zusätzliche drei Milliarden Euro, aber noch keine Einigung darüber, wie diese finanziert werden sollen. Die Fraktionen müssten daher weiterhin an einem Kompromiss arbeiten, um die notwendige Unterstützung zu gewährleisten.
Baerbock schloss mit dem Hinweis, dass Deutschland in diesen unruhigen Zeiten eine Schlüsselrolle spiele. Durch enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und klare Positionen in wichtigen Fragen könne das Land effektiv auf die globalen Herausforderungen reagieren. Die Außenpolitik Deutschlands sei darauf ausgerichtet, Frieden und Stabilität zu fördern, während es gleichzeitig innenpolitisch Lösungen findet, die alle Beteiligten befriedigen.