Das Auto
Die Analyse von Massenkarambolagen durch PBS
2025-05-15

Der US-amerikanische Sender PBS hat eine dokumentarische Studie über Massenunfälle durchgeführt. Experten simulierten auf einem ehemaligen Militärstützpunkt einen komplexen Unfall mit acht Fahrzeugen, darunter Pkw und Lkw. Die Ergebnisse offenbarten beunruhigende Einsichten in die Dynamik solcher seltenen Karambolagen sowie deren Ursachen und Auswirkungen.

Mit Hilfe realitätsnaher Bedingungen wurden verschiedene Sicherheitstechnologien und menschliches Verhalten untersucht. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass keine zwei Unfälle identisch sind und dabei viele Faktoren wie Umgebung, Fahrzeugtypen und menschliche Entscheidungen eine Rolle spielen.

Realistische Simulation eines Massenunfalls

Auf einer umfunktionierten Landebahn des Royal Air Force-Stützpunktes Campbeltown wurde eine präzise Nachbildung westlicher Straßenverkehrsbedingungen geschaffen. Diese enthielt verschiedene Spuren, Seitenstreifen und Gegenverkehr, um die Kettenreaktionen bei Massenkarambolagen besser zu verstehen.

In der Studie wurden acht Fahrzeuge unterschiedlicher Modelle ausgewählt, um den typischen westlichen Verkehr darzustellen. Ein plötzlich die Straße blockierender Lkw diente als Auslöser für die Kollisionen. Die Fahrzeuge wurden ferngesteuert, wobei Puppen als Passagiere fungierten. Teilweise waren diese angeschnallt, teilweise nicht. Der Seitenstreifen wurde mit Schotter und parkenden Autos vorbereitet, um Realismus zu schaffen. Die Fernsteuerung erfolgte über Funk, was den Testfahrern ein erschreckend authentisches Erlebnis bot.

Einsichten aus der Unfallanalyse

Forensische Ermittler, die nicht über die Vorbereitungen informiert waren, analysierten den Unfallort. Ihre Untersuchungen ergaben, dass menschliches Verhalten bei der Entstehung und Entwicklung eines Massenunfalls entscheidend ist.

Die Untersuchungen deckten erhebliche Mängel in aktuellen Sicherheitssystemen auf. So funktionieren Airbags nur beim ersten Aufprall und bieten bei nachfolgenden Kollisionen keinen weiteren Schutz. Die verschiedenen menschlichen, mechanischen und umwelttechnischen Faktoren beeinflussen jede Situation individuell. Die aufgezeichneten 16 Terrabyte an Daten dienen nun tiefergehenden Analysen. Die Testfahrer betonten nach dem Experiment, dass dieses ihre Fahrweise nachhaltig verändert habe, da sie nun die ernsten Konsequenzen von Kettenreaktionen besser einschätzen können.

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