Finanzierung
Die Notwendigkeit einer Wirtschaftsordnung auf Fürsorge basierend
2025-05-10

In einer Zeit wachsender gesundheitlicher Herausforderungen und sozialer Spannungen fordert der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Tim Jackson eine grundlegende Veränderung unseres Wirtschaftssystems. Der Professor für nachhaltige Entwicklung an der University of Surrey argumentiert, dass die Integration des Fürsorgeprinzips in den Kern unserer Wirtschaft unverzichtbar sei, um langfristig sowohl individuelle als auch kollektive Gesundheit zu gewährleisten. Nach seiner Analyse führt das bestehende System, das primär auf Wachstum ausgerichtet ist, zu einem Anstieg chronischer Erkrankungen und negativen sozialen Auswirkungen.

Tim Jackson, ein international anerkannter Experte für nachhaltigen Wohlstand, betont die zentrale Rolle von Fürsorge in der Organisation menschlichen Lebens. Die aktuelle Wirtschaftspolitik ignoriere jedoch dieses Prinzip weitgehend, was sich insbesondere im Gesundheitsbereich bemerkbar mache. Durch einen übermäßigen Fokus auf wirtschaftliches Wachstum würden notwendige Gleichgewichte zwischen Körper und Geist gestört, was letztlich zu schwerwiegenden Konsequenzen für die Bevölkerung führe. Um diese Dynamiken besser zu verstehen, greift Jackson auf mythologische Quellen zurück, darunter die Geschichte der Göttin Cura, die das Wesen menschlicher Fürsorge symbolisiert.

Der Begriff „Fürsorge“ umfasse mehr als nur die Unterstützung Schwächster oder Benachteiligter, sondern beschreibe ein tief verwurzeltes Prinzip menschlichen Zusammenlebens. Während Fürsorge moralisch hoch bewertet wird, existiere gleichzeitig ein Paradoxon: Das heutige Wirtschaftssystem handle oft sorglos und erschwere somit fürsorgliches Handeln. Ein Beispiel dafür seien moderne Medizinpraktiken, die statt natürliche Heilungsprozesse zu unterstützen, häufig auf symptomatische Behandlungen und Medikamentenabhängigkeit setzten. Dies führe nicht nur zu einer Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit, sondern stelle auch eine Last für die Umwelt dar.

Um dies zu veranschaulichen, analysiert Jackson das antike Mythos der Göttin Cura, die dem Menschen die Pflicht auferlegt, sich um seinen Lebenskreis zu kümmern. Diese uralte Idee spiegele sich in modernen philosophischen Diskussionen wider und zeige, dass Fürsorge ein fundamentales Element menschlicher Existenz sei. Die Balance zwischen körperlichen und geistigen Bedürfnissen spiele dabei eine entscheidende Rolle. Eine Ökonomie, die auf Fürsorge basiert, würde daher den Schwerpunkt von reinem materiellem Wachstum hin zu nachhaltigen Lebensqualitätsverbesserungen verschieben.

Neben der theoretischen Betrachtung bietet Jackson konkrete Vorschläge, wie das Wirtschaftssystem reformiert werden könnte. Statt lediglich auf Profitmaximierung ausgerichtet zu sein, solle es die Bedürfnisse aller Lebensphasen berücksichtigen. Dies würde bedeuten, dass Fürsorge nicht länger als Nebenaspekt betrachtet, sondern als zentrales Organisationsprinzip integriert werde. Nur so könne eine echte Verbesserung der öffentlichen Gesundheit erreicht werden, die auch zukünftige Generationen berücksichtige.

Jacksons Vision einer fürsorglichen Wirtschaft verdeutlicht die Notwendigkeit, traditionelle Denkmuster hinter sich zu lassen. Indem wir uns bewusst machen, dass Gesundheit nicht statisch, sondern dynamisch ist und durch kontinuierlichen Austausch und Beziehungen gefördert wird, können wir ein System schaffen, das den Menschen und der Natur gleichermaßen dient. Eine solche Transformation erfordert jedoch nicht nur politische Entscheidungen, sondern auch einen kulturellen Paradigmenwechsel, der die Bedeutung von Mitgefühl und Zusammenhalt neu entdeckt.

more stories
See more