In China entwickelt sich die Deflation weiter, was sowohl Gelegenheiten als auch Risiken für die Wirtschaft bergen könnte. Während Verbraucher von niedrigeren Preisen profitieren, sorgt dies zugleich für Bedenken bezüglich der Unternehmensgewinne und Arbeitsplätze. Die chinesische Regierung bemüht sich um Maßnahmen zur Stimulation des Konsums, während gleichzeitig der Handelsstreit mit den USA zusätzliche Druckmomente auf die Wirtschaft ausübt.
Die Preisstabilität in China hat sich monatelang gehalten, während andere Länder mit steigenden Kosten zu kämpfen haben. Diese Entwicklung wirft langfristige Fragen auf, insbesondere wenn Unternehmen weniger Umsatz erzielen und dadurch Gehälter gefährdet sind. Der Verbraucherpreisindex sank im vergangenen Monat leicht, was Experten besorgt stimmt, da es auf schwache Nachfrage hinweist, vor allem infolge der Immobilienkrise und hoher Jugendarbeitslosigkeit.
Um die Wirtschaft anzukurbeln, hat die Zentralbank von China kürzlich Zinssenkungen verfügt, um Geschäftsbanken mehr Kredite zur Verfügung zu stellen. Diese Schritte sollen dazu beitragen, dass Unternehmen wieder stärker investieren und die Konjunktur ankurbelt. Gleichzeitig könnten günstigere Produkte Chinas Exporte stärken, aber der Handelskonflikt mit den USA erschwert dies zunehmend.
Am Wochenende planen hochrangige Vertreter aus beiden Ländern, über den bestehenden Handelsstreit zu sprechen. Dies geschieht nachdem der Streit im April eskalierte, als Präsident Trump höhere Zölle auf chinesische Produkte verhängte. China reagierte prompt mit ähnlichen Sanktionen auf amerikanische Importe.
Die Preisentwicklung in China bleibt somit ein zentrales Thema, das sowohl interne als auch externe Faktoren berücksichtigen muss. Langfristig wird es darauf ankommen, ob die Regierung erfolgreich ist in ihrem Bestreben, die Inflationsrate auf etwa zwei Prozent zu bringen, während sie gleichzeitig den internationalen Handel stabilisiert.