Das Auto
Die Sicherheitsgurtpflicht in Deutschland: Regelungen und Ausnahmen
2025-02-28

Seit fast fünf Jahrzehnten ist es in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, dass Fahrer und Fahrgäste von Personenkraftwagen und Lastkraftwagen den Sicherheitsgurt anlegen müssen. Diese Vorschrift wurde erstmals 1979 eingeführt und seither mehrfach angepasst. Zwar gibt es bestimmte Gruppen, die von dieser Pflicht befreit sind, doch für die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer bedeutet das Nicht-Einhaken eine Strafe. Die Einhaltung der Gurtpflicht kann jedoch Leben retten und Schwerverletzungen verhindern.

Gesetzliche Grundlagen und Ausnahmen

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) legt fest, dass seit 1984 alle Insassen eines Fahrzeugs, einschließlich Beifahrerinnen und -fahrender, stets angeschnallt sein müssen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, die bestimmte Personen oder Situationen betreffen. Diese Befreiungen gelten sowohl für Fahrer als auch für Mitfahrende, wobei die Sicherheit immer im Vordergrund steht.

Mehrere Gruppen sind von der Gurtanlegepflicht entbunden. Dazu gehören Personen, die Fahrzeuge mit Schrittgeschwindigkeit einparken oder rangieren. Auch Fahrer und Fahrgäste von Linienbussen sowie Begleitpersonen von betreuungsbedürftigen Menschen können unter bestimmten Umständen ohne Sicherheitsgurt reisen. Zusätzlich genießen Paket- und Postboten eine Ausnahme, da sie häufig ihr Fahrzeug verlassen müssen. In Reisebussen hingegen gilt seit 1999 eine strenge Anschnallpflicht, mit Ausnahmen für kurze Unterbrechungen wie Toilettenbesuche.

Bedeutung und Konsequenzen der Gurtpflicht

Der Sicherheitsgurt gilt als das wichtigste Rückhaltesystem im Auto und kann bei Unfällen entscheidend zur Rettung von Leben beitragen. Studien haben gezeigt, dass eine vollständige Einhaltung der Anschnallpflicht zahlreiche Todesfälle und schwere Verletzungen vermeiden könnte. Dies wird durch Daten des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und des Unfallforschungsinstituts der Versicherer (UDV) bestätigt.

Die Untersuchungen ergaben, dass etwa jeder Fünfte Verkehrstote nicht angeschnallt war. Moderne Autos sind zwar mit Airbags ausgestattet, die die Wirksamkeit des Sicherheitsgurts erhöhen, aber diese können dessen Funktion nicht ersetzen. Eine Studie der UDV aus dem Jahr 2018 zeigte, dass bei einer Einhaltung der Gurtpflicht die Zahl der jährlichen Verkehrstoten und Schwerverletzten drastisch sinken würde. Daher wird empfohlen, selbst bei kurzen Strecken oder Parkmanövern immer den Sicherheitsgurt zu verwenden. Bei Nichtbefolgung drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg.

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