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Digitale Gefahren für Jugendliche: Warnung vor Kult-Gruppen im Internet
2025-03-11

Die moderne digitale Welt bietet Kinder und Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen. Eine aktuelle Warnung von Europol hat Eltern auf die zunehmende Bedrohung durch online tätige Kult-Gruppen aufmerksam gemacht. Diese Organisationen nutzen soziale Medien und Spieleplattformen, um Minderjährige zu gefährlichen Handlungen zu verführen. Obwohl der Wetteraukreis bisher keine bekannten Fälle dieser Art aufzuweisen hat, mahnt die Polizei zur Vorsicht und empfiehlt präventive Maßnahmen.

Europas Polizeibehörde Europol hat kürzlich eine Warnung herausgegeben, die besondere Aufmerksamkeit auf die wachsende Gefahr von Kult-Gruppen lenkt, die sich im Internet an Jugendliche heranmachen. Diese Gruppen operieren häufig wie Sekten und versuchen, Vertrauen aufzubauen, um potenzielle Opfer in private Chats zu locken. Pierre Gath, Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen, betont, dass diese Netzwerke meist in leicht zugänglichen Online-Umgebungen aktiv sind. Plattformen wie TikTok, Snapchat oder Spiele wie Roblox dienen als Beispiele dafür, wo solche Kontakte hergestellt werden können.

Die Täter nutzen oft Anreize wie Geschenke oder Geld, um das Interesse junger Menschen zu wecken. Sobald ein erstes Bild oder Video ausgetauscht wurde, drohen sie mit dessen Veröffentlichung, falls nicht weiteres Material geliefert wird. Solche Handlungen können verschiedene Straftatbestände erfüllen, darunter sexueller Missbrauch, Erpressung und Nötigung. Gath erklärt, dass obwohl der Wetteraukreis bisher keine Fälle von Kult-Gruppen kennt, Einzeltäter bereits aktiv gewesen sind.

Um ihre Kinder zu schützen, sollten Eltern offen über die digitalen Risiken sprechen und ihnen bei der Navigation durch diese Welt helfen. Dies beinhaltet das gemeinsame Aussuchen geeigneter Inhalte, die Einrichtung technischer Schutzmaßnahmen und das Besprechen möglicher Schwierigkeiten. Es ist wichtig, dass Eltern immer bereit sind, zuzuhören und unterstützend zu sein, ohne voreilige Urteile zu fällen. Auch das Geizen mit persönlichen Daten und das Ignorieren unbekannter Links gehören zu den empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen.

Gath betont, dass es weniger hilfreich ist, den Zugang zur digitalen Welt völlig zu verbieten. Stattdessen sollten Eltern und Kinder gemeinsam lernen, wie man sicher und verantwortungsvoll mit diesen Technologien umgeht. Durch offene Kommunikation und gegenseitiges Verständnis kann die digitale Welt sicher genutzt werden, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.

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