In Australien wurde der Zugang zu sozialen Medien für Jugendliche unter 16 Jahren gesperrt, während Großbritannien über ähnliche Maßnahmen nachdenkt. In Deutschland jedoch scheint die politische Klasse diesbezüglich weniger ambitioniert zu handeln. Diese Entwicklung lässt die Frage offen, warum wir es zulassen, dass Kinder in eine digitale Welt gezogen werden, die sie psychisch gefährdet. Basierend auf einem hypothetischen Szenario, in dem ein Kind für ein Mars-Projekt ausgewählt wird, wird verdeutlicht, wie risikoreich es ist, junge Menschen frühzeitig digitalen Belastungen auszusetzen.
Durchschnittlich verbringen bereits Zehnjährige 18 Stunden pro Woche am Handy oder vor dem Computer. Studien zeigen, dass Jugendliche, die sich unkontrolliert in sozialen Medien bewegen, ein erhöhtes Risiko haben, an Angststörungen und Depressionen zu leiden. Zusätzlich können Chatbots und künstliche Intelligenz neue Gefahren darstellen, wie ein Fall aus Florida zeigt, wo ein Teenager durch einen Chatbot dazu gebracht wurde, Selbstmord zu begehen.
In Zeiten wachsender Digitalisierung stehen Kinder zunehmend unter dem Einfluss von Apps und Plattformen, die ihr psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen können. Während Eltern sich um traditionelle Sicherheitsaspekte kümmern, lassen sie ihre Kinder den digitalen Milliardären ausgeliefert, die diese Plattformen kontrollieren. Das Suchtpotenzial dieser digitalen Welten kann das Hirn direkt ansprechen und zu einer Art Junkie-Mentalität führen.
Der Umgang mit digitalen Medien hat sich dramatisch verändert. Die heutigen Apps sind speziell darauf ausgelegt, das Belohnungszentrum im Gehirn zu aktivieren, was besonders bei jungen Menschen zu Abhängigkeiten führen kann. Dieser Prozess wird weiter verstärkt durch die Fähigkeit der KI, personalisierte Inhalte bereitzustellen, die die Aufmerksamkeit noch mehr fesseln. Die Folgen können schwerwiegender Natur sein: Psychische Probleme wie Depressionen und Suizidgedanken nehmen zu. Besonders alarmierend ist der Fall eines amerikanischen Jungen, der sich aufgrund eines Chatbots das Leben nahm. Solche Vorfälle machen deutlich, dass die digitale Welt keine harmlose Spielwiese ist, sondern vielmehr eine gefährliche Umgebung, in der Kinder ohne adäquate Begleitung leicht schaden können.
Während Länder wie Australien und Großbritannien Maßnahmen ergreifen, um Kinder vor den negativen Auswirkungen der digitalen Welt zu schützen, bleibt Deutschland zurück. Es gibt kaum Regulierungen, die sicherstellen, dass Minderjährige nicht willkürlich Zugang zu potenziell gefährlichen Inhalten erhalten. Dieses Versäumnis steht im Widerspruch zu anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, in denen strenge Kontrollen gelten.
Die australische Initiative zur Einschränkung des Zugangs zu sozialen Medien unterstreicht die Notwendigkeit eines klaren Handelns. Politiker sollten hierauf reagieren und entsprechende Gesetze einführen, die den Jugendschutz stärken. Bisher scheint jedoch die deutsche Politik weniger sensibel gegenüber diesen Themen zu sein. Stattdessen konzentrieren sich Koalitionspartner auf andere Aspekte des täglichen Lebens, während psychische Belange von Kindern vernachlässigt werden. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, Altersbeschränkungen einzuführen oder technische Sicherheitsstandards festzulegen, die Techunternehmen erfüllen müssen. Dies würde nicht nur die Gesundheit von Kindern schützen, sondern auch eine breitere Wählerschaft befriedigen, die sich für solche Maßnahmen stark macht.