Das Auto
E-Auto-Subventionen: Kritische Stimme fordert Neuausrichtung
2025-06-06

Die aktuelle Förderstrategie für Elektrofahrzeuge in Deutschland richtet sich vorrangig an Unternehmen, was laut Experten jedoch nicht ausreichend ist. Ferdinand Dudenhöffer kritisiert die Steuererleichterungen für Firmenkunden und warnt vor langfristigen Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt. Gleichzeitig plädiert er für eine stärkere Unterstützung privater Käufer.

Zwar profitieren Unternehmen von großzügigen Abschreibungen bei teuren Elektrofahrzeugen, doch dies könne zu einem Preiskollaps auf dem Gebrauchtmarktfür E-Autos führen. Eine private Ökoprämie könnte das Interesse am Kauf von Elektrofahrzeugen weiter festigen.

Risiken der Unternehmensförderung

Ferdinand Dudenhöffer warnt vor einer ungewollten Entwicklung auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Durch hohe Abschreibungen investieren Unternehmen massiv in hochpreisige Elektrofahrzeuge, was zu einem späteren Überangebot führen könnte. Dies würde die Preise drücken und den Markt destabilisieren.

Das aktuelle Modell der Steuererleichterungen erscheint zunächst vorteilhaft für Unternehmen, birgt jedoch erhebliche Risiken. Finanzminister Lars Klingbeil verzichtet dabei auf kurzfristige Steuereinnahmen, um Unternehmen die Anschaffung von Elektrofahrzeugen attraktiv zu gestalten. Diese Fahrzeuge könnten jedoch innerhalb weniger Jahre den Gebrauchtwagenmarkt überschwemmen und zu starken Preissenkungen führen. Ein solcher Effekt wäre insbesondere für die Verkäufer nachteilig, während sich dies für potenzielle Käufer als günstige Gelegenheit darstellen könnte. Die prognostizierte Entwicklung verdeutlicht somit die Notwendigkeit einer überlegenen Strategie, die langfristige Stabilität des Marktes gewährleistet.

Aufruf zur Unterstützung privater Käufer

Neben der Kritik an der aktuellen Förderpolitik skizziert Dudenhöffer alternative Ansätze zur Stärkung des Elektromobilitätsmarktes. Besonders die private Nachfrage sollte gefördert werden, um einen breiteren Durchbruch der Elektrofahrzeuge zu ermöglichen.

Um das wachsende Interesse an Elektrofahrzeugen zu festigen, schlägt Dudenhöffer eine staatliche Subvention für private Käufer vor. Eine Prämie in Höhe von 2.000 Euro könnte hierfür ausreichen, um den Trend weiter zu fördern. Statistiken zeigen bereits positive Entwicklungen: Im vergangenen Mai stieg die Zahl der Neuzulassungen um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem Anteil von 18 Prozent an allen Neuzulassungen dominiert dieses Segment derzeit die Automarktlandschaft. Die Regierung sollte diese Dynamik nutzen und durch gezielte Maßnahmen den Übergang zum Elektroauto beschleunigen. Eine breitere Akzeptanz und Verfügbarkeit könnte letztlich auch den Preisniveau stabilisieren und die Innovationsfähigkeit des Sektors stärken.

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