Mit ihrer Kolumne „Uschi blüht auf“ führt uns Kräuterexpertin Uschi Zezelitsch in die Welt der Pflanzenheilkunde ein. Besonders im Fokus steht hier der einjährige Beifuß, eine unscheinbare Pflanze mit überraschenden gesundheitlichen Wirkstoffen. Diese Pflanze ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Phosphor sowie an Arminosäuren, Vitamina und Bitterstoffen, die für verschiedene körpereigene Prozesse von Bedeutung sind.
Neben der Darstellung der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dieses Krautes wird auch ein altes Familienrezept für ein Artemisia-Tonikum vorgestellt. Dieses Hausmittel kann bei verschiedenen Gesundheitsproblemen helfen und bietet antioxidative Wirkstoffe, die den Körper schützen.
Der einjährige Beifuß hat sich als wertvolle Quelle von Mineralstoffen und anderen nützlichen Substanzen erwiesen. Diese Pflanze enthält wichtige Elemente wie Kalium, das für das Herz und das Säure-Basen-Gleichgewicht wichtig ist, sowie Phosphor, der den Energiestoffwechsel beeinflusst. Durch die stark zurückgegangenen Mineralstoffwerte in Nutzpflanzen spielt diese Art eine immer wichtigere Rolle in der Ernährung.
Weiterhin trägt der Beifuß zur Verarbeitung von Nahrung bei und fördert den Stoffwechsel. Seine antioxidativen Eigenschaften machen ihn zu einem der Top-Heilpflanzen weltweit. Der darin enthaltene Pflanzenstoff Artemisinin wurde sogar mit dem Medizin-Nobelpreis geehrt, da er erfolgreich bei der Behandlung von Malaria eingesetzt werden kann. Die Pflanze lässt sich leicht im Garten oder im Topf züchten und verarbeiten.
Das Artemisia-Tonikum ist ein einfaches Hausmittel, das aus dem Kraut des einjährigen Beifusses zubereitet wird. Es hilft bei Infektionen, Hautproblemen und Entzündungen und kann somit als universelles Heilmittel dienen. Für dieses Tonikum werden neben dem Beifuss gedörrte Feigen oder Rosinen, Kardamomkapseln und Orangenscheiben verwendet, um einen angenehmen Geschmack zu erreichen.
Zur Zubereitung füllt man das Kraut vor der Blütezeit in ein Schraubglas und ergänzt es mit den genannten Zutaten. Dann wird alles mit Rotwein bedeckt und zwei Wochen lang an einem Fenster ruhen gelassen – dabei sollte es jedoch nicht in direkter Sonne stehen. Nach Ablauf dieser Zeit wird das Ganze abgeseiht und in dunkle Flaschen gefüllt. Das Tonikum wird 1 bis 2 Mal täglich stamperlweise eingenommen, am besten eine Stunde vor oder nach dem Essen. Meine Oma nutzte dieses Mittel bei verschiedensten Beschwerden wie Fieber, Durchfall und sogar Borrelien, was zeigt, wie vielseitig dieses Hausmittel sein kann.