Finanzierung
Europäische Zentralbank senkt Leitzins erneut
2025-03-06

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Euroraum die Leitzinsen zum sechsten Mal seit Sommer 2024 gesenkt. Der Einlagenzins für Banken und Sparer wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent reduziert. Diese Maßnahme soll der wachsenden Rezession und der nachlassenden Inflation entgegenwirken. Niedrigere Zinsen können die Wirtschaft ankurbeln, indem Kredite günstiger werden. Allerdings bedeutet dies für Sparer niedrigere Erträge, da Geschäftsbanken ihre Tages- und Festgeldzinsen anpassen. Die EZB bleibt dabei optimistisch, dass die Inflation langsam aber stetig sinkt.

Im Jahr 2024 begann die EZB mit einer Reihe von Zinssenkungen, um den wirtschaftlichen Rückgang zu dämpfen. Die Entscheidung, den Einlagenzins um weitere 0,25 Prozentpunkte zu senken, wurde in Frankfurt bekannt gegeben. Dieser Schritt wird als eine Reaktion auf die schwierige wirtschaftliche Lage betrachtet. Handelskonflikte mit den USA und unsichere politische Verhältnisse haben zusätzlichen Druck auf den Euroraum ausgeübt. Experten wie Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sehen darin einen notwendigen Schritt zur Unterstützung der Wirtschaft.

Die EZB rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent, was langsamer ist als vorhergesehen. Dennoch bleibt die Notenbank bei ihrem Ziel, die Inflation mittelfristig bei 2,0 Prozent zu halten. Für Sparer ist diese Entwicklung weniger vorteilhaft, da sie niedrigere Zinsen erwarten müssen. Gleichzeitig könnten Unternehmen durch günstigere Kredite angehalten werden, Investitionen zu tätigen. Volkswirte vermuten, dass die EZB bis Sommer noch weiter Zinsen senken könnte, um den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern.

Die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Euroraum ist jedoch gemischt. Die EZB erwartet nur 0,9 Prozent Wachstum für das aktuelle Jahr, was eine Abwärtscorrekturen gegenüber früheren Vorhersagen darstellt. Die Unsicherheit hinsichtlich der Handelspolitik und allgemeiner politischer Faktoren tragen zu dieser pessimistischen Einschätzung bei. Trotzdem gibt es auch positive Entwicklungen: Eine militärische Aufrüstung in Europa und ein geplantes Finanzpaket in Deutschland könnten das Wachstum ankurbeln. Die EZB bleibt dabei bestrebt, durch gezielte Maßnahmen die Stabilität des Euroraums zu gewährleisten.

Die EZB hat somit eine wichtige Strategie zur Stabilisierung der Eurozone umgesetzt. Durch die Senkung der Leitzinsen will sie den wirtschaftlichen Rückgang abmildern und gleichzeitig die Inflation kontrollieren. Diese Maßnahmen sollen insbesondere Unternehmen ermutigen, mehr zu investieren, während Sparer möglicherweise kurzfristig benachteiligt werden. Langfristig zielt die EZB darauf ab, eine stabile und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung im Euroraum zu sichern.

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