Journalismus
Freilassung von Geiseln: Hamas erhöht Zahl auf sechs und übergibt Leichen
2025-02-19

Am kommenden Wochenende soll eine größere Anzahl von Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen werden, als ursprünglich vereinbart. Laut Angaben des israelischen Ministerpräsidentenbüros werden nicht drei, sondern sechs Menschen am Samstag ihre Freiheit wiedererlangen. Zusätzlich sollen die sterblichen Überreste von vier weiteren Entführten bereits am Donnerstag zurück nach Israel gebracht werden. Diese Entscheidung wurde im Rahmen der Waffenruhe getroffen, welche jedoch von Misstrauen auf beiden Seiten begleitet wird. Experten warnen vor Unsicherheiten bezüglich der Dauer dieser Pause im Konflikt.

Die Veränderung des Abkommens kam überraschend. Ursprünglich sollten nur drei lebende Geiseln freigegeben werden, aber nun sind es sechs. Diese Änderung wurde durch die Bedenken hinsichtlich des Gesundheitszustands einiger Gefangener motiviert. Zudem wird vorgesehen, dass mehr als 100 palästinensische Häftlinge freikommen, darunter hochrangige Mitglieder der Hamas. Die Übergabe der Leichen vier verstorbenen Geiseln findet einen Tag früher statt. Unter den Toten befindet sich auch die Bibas-Familie – eine Mutter und zwei kleine Kinder.

Die jüngste Entwicklung im Gazastreifen zeigt die Komplexität der aktuellen Situation. Ein hoher Hamas-Funktionär bestätigte, dass die Leichen der vier Entführten bereits am Donnerstag übergeben werden. Die Namen der sechs freizulassenden Personen wurden vom Forum der Geiselfamilien veröffentlicht. Zu ihnen gehören Omer Schem-Tov, Omer Wenkert, Elija Cohen, Tal Schoham sowie Hischam al-Sajid und Avera Mengistu, die seit über einem Jahrzehnt in Gewahrsam sind. Beide haben psychische Probleme und befinden sich in einer besonders schwierigen Lage.

Trotz der Waffenruhe gibt es immer noch Spannungen. Berichten zufolge gab es in Rafah Tote durch israelischen Beschuss. Die israelische Armee teilte mit, dass Warnschüsse abgegeben wurden, als sich eine Person ihren Truppen näherte. Dies verdeutlicht die brüchige Natur der aktuellen Ruhephase. Beide Parteien müssen sich intensiv bemühen, um das gegenseitige Misstrauen zu überwinden und langfristige Lösungen zu finden.

Die aktuelle Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit, die Verhandlungen über die zweite Phase des Friedensabkommens fortzusetzen. Es bleibt abzuwarten, ob die ersten Schritte zur Freilassung von Geiseln und der Übergabe von Leichen dazu beitragen können, das Misstrauen zwischen den Parteien zu verringern und einen dauerhaften Frieden herbeizuführen. Die internationale Gemeinschaft hofft, dass diese Maßnahmen den Weg für weitere positive Veränderungen ebnen.

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