Finanzierung
Gerichtsanhörung in den USA könnte zur Spaltung von Alphabet führen
2025-04-22

In den letzten Tagen hat sich eine wichtige Gerichtsanhörung in den Vereinigten Staaten um das Unternehmen Alphabet, das Mutterunternehmen von Google, abgespielt. Das Justizministerium fordert unter anderem die Abspaltung des Internetbrowsers Chrome sowie einen besseren Zugang zu Googles Datenschatz für Konkurrenten. Zudem wird überlegt, Android als eigenständiges Produkt zu verkaufen. Diese Maßnahmen sollen dem angeblichen Monopol im Bereich der Suchmaschinen entgegenwirken, wobei Google einen globalen Marktanteil von fast 90 Prozent aufweist.

Gerichtsverhandlung gegen Google und mögliche Auswirkungen

Inmitten eines strahlenden Ostermontags begann eine bedeutsame Anhörung vor einem amerikanischen Gericht, deren Ergebnis weitreichende Konsequenzen für das Technologieunternehmen Alphabet haben könnte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Forderungen des US-Justizministeriums, das eine Reihe von Gegenmaßnahmen gegen das Unternehmen vorschlägt. Insbesondere steht der Verkauf des populären Browsers Chrome auf der Agenda, während gleichzeitig ein Zugang zu den durch die Suchmaschine gesammelten Daten gefordert wird. Auch die Option einer Abspaltung des Betriebssystems Android ist in Diskussion gezogen worden.

Die Vizepräsidentin für regulatorische Angelegenheiten bei Google, Lee-Anne Mulholland, äußerte sich kritisch gegenüber diesen Plänen. Sie argumentierte, dass Googles Erfolg auf kontinuierlicher Innovation und klugen Geschäftsentscheidungen beruhe. Die Nutzer würden Googles Dienste nicht aus Zwang nutzen, sondern weil sie diese bevorzugen. Diese Argumentation stützt sich auch auf den zunehmenden Wettbewerb im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), wo neue Anbieter wie ChatGPT oder Deepseek auf den Markt treten.

Die Anhörung basiert auf einem Urteil aus dem vergangenen August, das Google ein Monopol im Suchmaschinenmarkt vorwarf. Um dieses Vorrecht zu festigen, soll das Unternehmen Milliardenbeträge investiert haben, um als Standardsuchmaschine in verschiedenen mobilen Betriebssystemen und Browsern voreingestellt zu sein. Allein für den Apple-Browser Safari wurden laut Angaben im Jahr 2022 etwa 20 Milliarden Dollar ausgegeben.

Bislang hat Bezirksrichter Amit Mehta, der bereits das Monopolurteil verkündet hat, keine abschließenden Entscheidungen getroffen. Stattdessen bleibt es Google überlassen, alternative Vorschläge einzubringen, darunter mehr Flexibilität für Vertragspartner wie Apple bei der Wahl ihrer Suchmaschinen. Eine endgültige Aufspaltung erscheint jedoch nach wie vor unsicher und könnte noch Jahre in Anspruch nehmen.

Google selbst plant, gegen das Monopolurteil und eventuelle zukünftige Auflagen Berufung einzulegen. Zudem argumentiert das Unternehmen, dass die Entwicklung von generativer KI den traditionellen Wettbewerb neu definiere und somit eine Spaltung unnötig erscheine.

Von einem Journalisten aus Sicht betrachtet, zeigt dieser Fall deutlich, wie sensibel und komplex die Debatte um Marktmacht und Innovation im digitalen Zeitalter geworden ist. Während Regulierungsbehörden versuchen, bestehende Monopole einzudämmen, arbeiten Techriesen wie Google hart daran, ihre Position durch fortschrittliche Technologien wie KI zu festigen. Diese Spannung zwischen staatlicher Regulierung und Unternehmensinnovation verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen, die moderne Gesellschaften bei der Gestaltung digitaler Märkte gegenüberstehen.

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