Finanzierung
Gründer des Weltwirtschaftsforums tritt zurück
2025-04-21

Ehemals ein treibende Kraft hinter weltweit bekannten Diskussionen zwischen Wirtschaft und Politik, hat Klaus Schwab seinen Rücktritt als Vorsitzender des Kuratoriums des Weltwirtschaftsforums (WEF) verkündet. Der 87-jährige Gründer übergibt die Leitung vorübergehend an Peter Brabeck-Letmathe. Nach über fünf Jahrzehnte als zentrale Figur der Stiftung markiert dieser Schritt einen bedeutenden Übergang in der Geschichte des Forums, das seit Jahrzehnten globale Themen diskutiert und für internationale Zusammenarbeit plädiert.

Ein Abschied nach über 50 Jahren Engagement

Inmitten eines goldenen Herbstes voller Reflexionen kündigte das Weltwirtschaftsforum den Rücktritt seines Gründers Klaus Schwab offiziell an. Die Nachricht wurde im Laufe einer Montagserklärung veröffentlicht. Als eine der einflussreichsten Institutionen für internationale Zusammenarbeit trat das Forum erstmals 1971 unter der Leitung von Schwab in Erscheinung. Seine Vision: Eine Plattform zur Lösung globaler Probleme durch Dialoge zwischen führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Gegründet von einem gebürtigen Ravensburger, entwickelte sich das WEF zu einem internationalen Symbol für öffentlich-private Kooperation. Mit Sitz in Genf organisierte es jährlich prestigeträchtige Treffen in Davos, die jedoch immer wieder Kritik hinsichtlich ihrer elitären Struktur erfahren. Nun übernimmt der ehemalige Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe provisorisch die Führung, während ein Ausschuss einen neuen langfristigen Vorsitzenden sucht.

Schwab selbst betonte in seiner Abschiedserklärung die Notwendigkeit eines natürlichen Übergangs und äußerte seine Hoffnungen auf eine Zukunft, die weiterhin dem Ziel dient, "den Zustand der Welt zu verbessern".

Von vielen als Synonym für Globalisierung wahrgenommen, steht das Forum nun vor der Herausforderung, sowohl seine Eliteposition zu rechtfertigen als auch gleichzeitig breitere Gesellschaftsschichten einzubeziehen.

Als Journalist lässt diese Entwicklung Raum für nachdenkliche Fragen: Wie wird sich das Forum ohne seinen charismatischen Gründer verändern? Wird es gelingen, die Kluft zwischen Eliten und der breiten Bevölkerung zu schließen? Und wie kann die Vision eines besseren Weltzustands in einer zunehmend polarisierten Welt realisiert werden?

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