Eine Mutter aus Kassel beschreibt in einem Artikel ihre Erfahrungen mit kitafreier Erziehung und die daraus resultierenden Anfeindungen. Ihre Entscheidung, ihre beiden Söhne nicht in eine Kindertagesstätte zu schicken, hat heftige Reaktionen sowohl von anderen Eltern als auch im sozialen Netzwerk hervorgerufen. Der Artikel löste eine intensive Diskussion über die Vor- und Nachteile einer kitafreien Erziehung aus.
In ihrem Bericht erläutert die Mutter, dass sie trotz des Drucks von Verwandten und Gleichaltrigen an ihrer Entscheidung festhält. Sie beschreibt, wie sie und ihr Partner gezielt gespart haben, um ihre Kinder zu Hause erziehen zu können. Trotz der Beleidigungen und Vorwürfe bleibt sie bei ihrer Überzeugung, dass diese Form der Erziehung das Beste für ihre Familie ist.
Detailliert schildert sie die Herausforderungen, die sie durchlaufen musste. Die Bezeichnungen wie „Helikoptermutter“ oder „Hippie-Eltern“ sind nur einige der negativen Kommentare, die sie erhalten hat. Auch wurde ihr vorgeworfen, sich auf das Einkommen ihres Mannes ausruhen zu können. Dennoch betont sie, dass ihre Kinder weniger krank werden und geordnete Tagesabläufe haben. Sie glaubt, dass ihre Kinder auch ohne Kitaplatz ausreichend soziale Kontakte pflegen können.
Die Debatte um kitafreie Erziehung wird durch Expertenmeinungen ergänzt, die die Bedeutung von Kitabesuchen besonders für sozial schwache Familien unterstreichen. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LifBi) betont die Förderung von sozial-emotionalen Kompetenzen und dem Lernen pädagogischer Konzepte in Kitas. Diese Umgebung bietet Kindern Chancen, die sie zu Hause oft nicht haben.
Laut Studien profitieren Kinder aus gut situierten Familien weniger stark von Kitabesuchen im Hinblick auf kognitive Fähigkeiten. Jedoch stärken diese Besuche ihre sozialen Fähigkeiten. Für Kinder aus sozial benachteiligten Familien sind Kitabesuche besonders förderlich, da ihre Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten eingeschränkter sind. Nur 35 Prozent der Kinder aus solchen Familien besuchen eine Kita, obwohl es für sie sehr vorteilhaft wäre. In den Kommentaren auf Facebook zeigte sich jedoch ein breites Spektrum an Meinungen, von Zustimmung bis hin zu Mittelwegen wie halbtägigen Kitabesuchen, die als gesundes Maß angesehen werden.