Die Unsichtbaren im Alltag – Eltern, die ihre Kinder pflegen. Diese Gruppe von Menschen kämpft täglich mit den Herausforderungen der häuslichen Betreuung und bürokratischen Hürden. In vielen Fällen sind diese Eltern alleinerziehend und müssen sich um Kinder kümmern, die eine ständige Betreuung benötigen. Die Geschichte von Susanna Dorst aus Helse in Schleswig-Holstein zeigt eindrucksvoll, wie komplex und anstrengend diese Situation sein kann.
Für Menschen mit speziellen Bedürfnissen gibt es oft kaum adäquate Unterstützung. Luca, Susannas Sohn, ist 20 Jahre alt und hat sowohl Autismus als auch Diabetes Typ 1. Seine Mutter muss rund um die Uhr für ihn da sein, da er Hilfe bei wichtigen Aufgaben wie dem Berechnen der Insulinmengen benötigt. Trotz des Anspruchs auf professionelle Pflege bietet keine der angefragten Dienste Assistance an. Dies spiegelt ein größeres Problem wider: Es fehlen Angebote, insbesondere für Menschen mit komplexen Behinderungen.
Das Thema Pflege bedarf einer grundlegenden Strukturreform. Michaela Pries, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen in Schleswig-Holstein, betont die Notwendigkeit von kurzfristigen Lösungen und Selbstbestimmung. Der Verein "Wir Pflegen SH" setzt sich aktiv für Verbesserungen ein und fordert eine Reform der Pflegesysteme. Ein zentrales Anliegen ist die Schaffung von geeigneten Kurzzeitpflegeplätzen und Tagespflegestationen, um den Betroffenen mehr Freiräume zu ermöglichen. Die Hoffnung auf Veränderung bleibt, obwohl viele skeptisch sind, dass schnelle Verbesserungen erfolgen werden. Es ist jedoch klar, dass nur durch gemeinsame Anstrengungen und politische Willenskraft echte Fortschritte erzielt werden können.