Die Europäische Kommission hat bedeutende Geldbußen gegen 15 führende Automobilhersteller verhängt, da diese sich über einen Zeitraum von 15 Jahren in Bezug auf das Recycling alter Fahrzeuge verschworen haben. Der VW-Konzern ist mit einem Bußgeld von etwa 128 Millionen Euro am stärksten betroffen, während Mercedes dank der Offenlegung des Kartells vor einer Bestrafung geschützt bleibt. Die Gesamtsumme der verhängten Strafen beträgt 458 Millionen Euro und betrifft namhafte Unternehmen wie BMW, Stellantis, Renault und viele weitere.
Nach Ermittlungen der EU-Kommission hatten die Hersteller vereinbart, nicht für die Demontage kostenloser Rückgabe defekter Fahrzeuge aufzukommen. Dies steht im Widerspruch zu EU-Vorschriften, die den Besitzern solcher Fahrzeuge ermöglichen sollen, sie ohne Kosten bei spezialisierten Betrieben abzugeben. Stattdessen argumentierten die Betroffenen, dass das Recycling an sich ein lukratives Geschäft sei.
Die Behörden kritisieren außerdem, dass die Firmen absichtlich Informationen über recycelbare Teile ihrer Fahrzeuge zurückhielten. Sie hätten sich darauf geeinigt, keine Details darüber bereitzustellen, welche Materialien in ihren Autos wiederverwendet werden könnten oder welchen Prozentsatz recycelter Materialien sie enthalten. Diese Koordination fand angeblich über einen langen Zeitraum statt, von Mai 2002 bis September 2017.
Zusätzlich wurde der Branchenverband Acea in die Vorgänge verwickelt, der laut Kommission das Kartell organisiert hat und dafür eine eigene Geldstrafe von 500.000 Euro erhalten muss. Dadurch zeigt sich erneut die Entschlossenheit der EU, kartellrechtliche Verstöße konsequent zu bekämpfen.
Die sanktionierten Maßnahmen unterstreichen die Notwendigkeit klarer Transparenz und Compliance innerhalb der Automobilindustrie. Die EU setzt damit ein deutliches Zeichen für nachhaltiges Recycling und faire Wettbewerbsbedingungen, was letztendlich auch den Verbrauchern zugutekommt.