Die schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz hat bei ihrem ersten Koalitionsgipfel Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Wirtschaft beschlossen. Finanzminister Lars Klingbeil plant umfassende Steuersenkungen für Unternehmen, die bis 2029 auf 17 Milliarden Euro anwachsen sollen. Neben einem Investitionsbooster und einer Senkung der Körperschaftsteuer sind auch besondere Abschreibungen für Elektroautos vorgesehen. Die Gesetzesinitiative soll das Kabinett bereits in den nächsten Tagen verabschieden.
In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten will die neue Regierungskoalition klar signalisieren, dass sie bereit ist, konkrete Schritte zu unternehmen. Der erste wichtige Baustein ist ein Gesetz, das kurzfristig umsetzbare Maßnahmen enthält, um einen Wachstumstrend einzuleiten. Besonders betont wird dabei die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Wirtschaftsstandort langfristig zu stärken. Die Planung sieht eine nachhaltige Förderung von Innovation und Investitionen vor.
Auf dem Programm steht zunächst ein spezieller Investitionsanreiz, der Unternehmen Sonderabschreibungen für Investitionen in den Jahren 2025 bis 2027 bietet. Diese Abschreibungen sollen 30 Prozent betragen und von Mitte 2025 bis Anfang 2028 gelten. Damit sollen nicht nur kurzfristige Liquiditätsprobleme nach Investitionen gemindert werden, sondern auch langfristige Rentabilitätssteigerungen ermöglicht werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Forschungsaktivitäten durch eine großzügigere steuerliche Forschungszulage.
Zukünftig soll auch die Körperschaftsteuer gesenkt werden. Ab Januar 2028 soll der Steuersatz innerhalb von fünf Jahren von 15 auf zehn Prozent reduziert werden. Dieser Schritt soll Unternehmen erheblich entlasten und gleichzeitig die Attraktivität Deutschlands als Standort für internationale Unternehmen steigern. Zusätzlich gibt es Vorteile für Firmen, die sich für Elektroautos entscheiden. Diese können im Zeitraum von Juli 2025 bis Dezember 2027 75 Prozent des Fahrzeugwertes in dem Kaufjahr abschreiben.
Um die Initiative erfolgreich umzusetzen, bedarf es auch der Zustimmung des Bundesrats. Die erwarteten Steuerausfälle verteilen sich auf Bund, Länder und Kommunen. Allerdings rechnet die Regierung mit steigenden Steuereinnahmen aufgrund einer wiederholenden Konjunktur. Ziel ist es, die Potenziale der deutschen Volkswirtschaft deutlich zu heben und auf einen höheren Wachstumspfad zurückzukehren.
Die beschlossenen Maßnahmen markieren einen wichtigen Schritt in Richtung wirtschaftlicher Erneuerung. Durch gezielte Anreize und strukturelle Verbesserungen will die Regierung nicht nur kurzfristige Wachstumsimpulse setzen, sondern auch langfristige Innovationsfähigkeiten stärken. Die Umsetzung der Pläne könnte somit einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung und Dynamisierung der deutschen Wirtschaft leisten.