Finanzierung
Neue US-Zölle: Eine Bedrohung für den Weltmarkt und die globale Wirtschaft
2025-03-04
Seit heute gelten neue Handelsbeschränkungen der USA gegenüber China, Kanada und Mexiko. Diese Entscheidung löst weltweit Sorge vor einem potenziellen Handelskrieg aus. Die betroffenen Länder haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt, während Experten warnen vor einer eskalierenden Zollspirale.
Handelskonflikt gefährdet globale Stabilität und wirtschaftliche Prosperität
Hintergründe und erste Reaktionen
Die Vereinigten Staaten haben ihre Drohung wahrgemacht und Einfuhren aus Kanada und Mexiko mit erhöhten Zöllen belegt. Der Aufschlag beträgt 25 Prozent auf Lieferungen der Freihandelspartner, wobei kanadisches Öl und Gas eine Steuer von zehn Prozent unterliegen. Auch bestehende Zölle gegen China wurden verdoppelt, von zehn auf 20 Prozent. Diese Maßnahme hat sofortige Reaktionen ausgelöst. Peking und Ottawa antworteten prompt mit eigenen Gegenmaßnahmen. Die Aktienmärkte in Europa, den USA und Asien reagierten mit Kursverlusten.Kanada, Mexiko und China sind die wichtigsten Handelspartner der USA. Ihre enge Verzahnung durch das Nordamerikanische Freihandelsabkommen macht diese Entwicklung besonders bedeutsam. Von den neuen US-Zöllen sind Waren im Wert von 918 Milliarden Dollar betroffen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau kritisierte die Entscheidung und kündigte hohe Gegenzölle an, die Waren im Wert von 155 Milliarden kanadischen Dollar umfassten. Reaktionen aus Kanada und Mexiko
Trudeau erklärte, dass sein Land ebenfalls Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren erheben werde. Zusätzlich werden Gespräche mit Provinzen und Territorien über nichttarifäre Maßnahmen geführt, wie etwa die Einschränkung oder sogar Beendigung von Öl-Exporten in die USA. Diese Schritte könnten die USA schwer treffen. Mexiko reagierte ähnlich und plant sowohl tarifäre als auch nichttarifäre Maßnahmen. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte, dass es keine Rechtfertigung für die US-Zölle gebe. Sie drohte mit weiteren Sanktionen, die sich auf US-Unternehmen auswirken könnten.Chinas Antwort und internationale Reaktionen
China erhöhte seine Zölle auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA um zehn bis 15 Prozent. Das chinesische Finanzministerium kritisierte Washington dafür, das multilaterale System des Welthandels zu untergraben. Chinas Außenministerium versprach, bis zum bitteren Ende zu kämpfen. Darüber hinaus wurde ein Streit bei der WTO eingeleitet. Trotz dieser harten Töne bewerteten Analysten die Reaktion als zurückhaltend. Die Gegenzölle betreffen nur 14 Prozent aller nach China importierten US-Produkte.Auswirkungen auf die EU und Deutschland
US-Präsident Trump richtete seine Drohungen auch gegen die Europäische Union. Er drohte mit Zöllen auf Agrarprodukte ab dem 2. April und auf europäische Autos. Die EU-Kommission warnte vor der Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kritisierte die USA deutlich und warnte vor einer Zollspirale, die keinen Gewinner habe. Für Deutschland könnte dies besonders schädlich sein, da viele deutsche Unternehmen Produktionsstandorte in Mexiko besitzen. Die Automobilindustrie ist besonders gefährdet, da sie auf komplexe Lieferketten angewiesen ist.Börsenreaktionen und wirtschaftliche Unsicherheit
Die politische Unsicherheit führte zu Kursverlusten an den Börsen weltweit. Die deutschen und eurozonalen Indizes sackten ab, nachdem der Dax kurz zuvor ein Rekordhoch erreicht hatte. Analysten warnen, dass die Dominanz politischer Themen die Volatilität steigern wird. Es besteht die Frage, ob die US-Wirtschaft alle Fronten verkraften kann, die Trump eröffnet. Ein UN-Experte bezweifelte zudem den Nutzen der Zölle im Kampf gegen Drogenschmuggel, da diese auf legalem Handel abzielen und nicht auf den illegalen Schwarzmarkt.