Finanzierung
Neustart der Handelsbeziehungen zwischen USA und China in Genf
2025-05-11

In den letzten Tagen haben sich Vertreter aus den USA und China in der Schweiz getroffen, um über die zukünftigen Handelsbeziehungen zu verhandeln. US-Präsident Donald Trump spricht von einem "vollständigen Neustart" nach einer Phase strenger Zollbarrieren, die den globalen Handel beeinträchtigt haben. Allerdings bleibt es bei skeptischen Stimmen aus der Wirtschaft, ob diese Gespräche tatsächlich zu einem Durchbruch führen werden. Der Handelskrieg hat sowohl die USA als auch China schwer getroffen, weshalb beide Seiten nun bereit scheinen, Kompromisse einzugehen.

Trotz eines positiven Auftakts sehen Experten wie Gary Hufbauer vom Peterson Institute for International Economics einen Rückkehr zu normalen Beziehungen eher skeptisch. Auch wenn einigte Zölle gesenkt wurden, könnten sie weiterhin auf hohem Niveau bleiben und den bilateralen Handel weiter beeinträchtigen. Chinas strategische Umleitung des Handels zeigt, dass das Land besser vorbereitet ist als die USA, um mit den bestehenden Herausforderungen umzugehen.

Amerikanische Flexibilität im Handelsgespräch

Die Verhandlungen in Genf zeichnen sich durch eine gewisse Flexibilität der amerikanischen Seite aus. Donald Trump signalisiert Bereitschaft, Zölle erheblich zu senken, während seine Regierung Zugeständnisse fordert. Diese Position spiegelt die Erkenntnis wider, dass hohe Zölle letztlich für beide Länder nachteilig sind.

In den vergangenen Monaten hat die US-Regierung ihre Zollpolitik gegenüber China stark verschärft. Dies führte nicht nur zu einem deutlichen Rückgang des bilateralen Handels, sondern auch zu weitreichenden Störungen im globalen Wirtschaftsverkehr. Nun will Trump einen Kurswechsel vollziehen. Nachdem er ursprünglich Zölle von bis zu 245 Prozent eingeführt hatte, ist er bereit, diese auf einen sinnvollen Wert von 80 Prozent herunterzufahren. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betont jedoch, dass Peking ebenfalls Zugeständnisse machen muss. Einseitige Konzessionen seien ausgeschlossen, da China bisher verlangt hat, dass die USA als Erste die Zölle abschaffen sollen. Die aktuelle Runde der Verhandlungen in Genf könnte somit als Testfall gelten, ob beide Seiten wirklich bereit sind, echte Fortschritte zu erzielen.

Chinas starke Position trotz Handelskrieges

Während der Handelskonflikt andauerte, hat China erfolgreich Strategien entwickelt, um die negativen Auswirkungen abzumildern. Besonders auffällig ist die Umleitung des Handels nach Südostasien, was dem Land half, Exporte zu steigern.

Trotz der Zölle konnte China im April seine weltweiten Exporte um 8,1 Prozent erhöhen. Diese positive Entwicklung stützt Vize-Regierungschef He Lifeng bei den Verhandlungen in Genf. Die chinesische Wirtschaftsbilanz offenbart, dass das Land effektiv alternative Märkte erschlossen hat, um den Druck der amerikanischen Politik auszugleichen. Währenddessen zeigen amerikanische Wirtschaftsexperten wie Nathan Sheets zunehmende Sorge darüber, dass die USA weniger gut gerüstet sind als angenommen. Selbst wenn die aktuellen Gespräche in Genf zu einem Abkommen führen sollten, bleibt unklar, ob dies langfristig zur Normalisierung der Beziehungen beitragen wird. Experten befürchten, dass selbst reduzierte Zölle den Handel weiterhin beeinträchtigen könnten. Die jüngsten Erfolge Chinas verdeutlichen, dass das Land flexibler reagiert und bessere Vorbereitungen getroffen hat, um den Handelskrieg zu bewältigen.

more stories
See more