Die Warnungen vor der sogenannten „Paracetamol-Challenge“ haben in den letzten Tagen intensiv die Aufmerksamkeit von Medien und Gesundheitsbehörden auf sich gezogen. Diese digitale Herausforderung, bei der Jugendliche angeblich hohe Dosen des Schmerzmittels einnehmen sollen, hat Ärzte, Apotheker und Eltern alarmiert. Allerdings zeigen Faktenprüfer und Internetexperten, dass es sich um einen Fake handelt. Trotzdem bleibt die Diskussion über gefährliche Social-Media-Trends wichtig, insbesondere wenn es um die Sicherheit junger Menschen geht.
In den vergangenen Wochen kursieren Berichte über eine neue Gefahr im Netz: Die „Paracetamol-Challenge“. Angeblich sollen Jugendliche durch das Einnehmen von hohen Dosen des Schmerzmittels ihre Widerstandsfähigkeit testen. Diese Nachricht hat viele Eltern beunruhigt, da Paracetamol-Überdosen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können. Doch Experten weisen darauf hin, dass es keine Beweise für die Existenz dieser Challenge gibt.
Trotz der fehlenden Beweise breiten sich Warnungen auf Plattformen wie TikTok und Instagram rasch aus. Fachleute wie der Verband Pharma Deutschland und die Weltgesundheitsorganisation warnen jedoch vor ähnlichen Trends und betonen die Notwendigkeit, jugendliche Social-Media-Nutzer über die Risiken aufzuklären. Besonders problematisch ist, dass Beschwerden erst nach 24 bis 48 Stunden auftreten können, was zu einer verzögerten Reaktion führt. Deshalb sollten Apotheken besonders wachsam sein, wenn sie Paracetamol an Jugendliche abgeben.
Obwohl die „Paracetamol-Challenge“ als Fake entlarvt wurde, bleibt die Bedrohung durch andere gefährliche Internet-Challenges real. Eltern spielen eine entscheidende Rolle dabei, ihre Kinder vor solchen Risiken zu bewahren. Es ist wichtig, offen über diese Themen zu sprechen und den Kindern klarzumachen, welche Gefahren damit verbunden sind. Eine vertrauensvolle Beziehung kann dazu beitragen, dass Kinder sich leichter mit schwierigen Themen austauschen.
Lulzana Musliu, Mediensprecherin der Stiftung Pro Juventute, rät Eltern, die Neugier ihrer Kinder nicht nur negativ zu sehen, sondern auch zu verstehen, warum sie solche Challenges ansprechend finden. Gleichzeitig sollten sie die potenziellen Risiken deutlich machen. Jugendliche neigen dazu, Risiken einzugehen, um akzeptiert zu werden oder „cool“ zu wirken. Durch soziale Medien wird dieses Verhalten verstärkt, da Nutzer sich gegenseitig nominieren und dadurch unter Druck gesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass Eltern aktiv in das Social-Media-Leben ihrer Kinder eingebunden sind und ihnen helfen, gesunde Grenzen zu setzen.