Journalismus
Proteste im Trump Tower: Aktivist für Palästina fordert Aufmerksamkeit
2025-03-14

Laut Berichten stürmten am Donnerstag etwa 150 Demonstranten den Trump Tower in New York, um die Freilassung des palästinensischen Studenten und Aktivisten Mahmoud Khalil zu fordern. Die Polizei verhaftete insgesamt 98 Personen wegen unerlaubten Betretens. Diese Demonstration wurde von der Organisation „Jewish Voice for Peace“ organisiert, die sich kritisch gegenüber israelischen Politiken positioniert. Khalil steht unter dem Verdacht, während früherer Proteste pro-palästinensische Ansichten unterstützt zu haben, was ihm eine Abschiebung nach Louisiana einbringen könnte. Auch die Columbia University reagierte auf frühere Proteste, indem sie mehrere Studierende suspendierte oder exmatrikulieren ließ.

In einer mutigen Aktion überraschten die Demonstranten Sicherheitskräfte und forderten lautstark „Bekämpft Nazis, nicht Studenten“. Die Gruppe „Jewish Voice for Peace“, die hinter dieser Initiative steht, ist seit den 1990er Jahren bestrebt, gegen die Besatzung palästinensischer Gebiete durch Israel zu protestieren. Sie befürwortet Maßnahmen wie Boykott, Desinvestition und Sanktionen (BDS). Kritiker werfen ihr jedoch vor, antisemitische Positionen zu vertreten und das Existenzrecht Israels zu leugnen.

Mahmoud Khalil wurde Anfang Dezember von Mitarbeitern der Einwanderungsbehörde festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, im vergangenen Jahr pro-palästinensische Einstellungen verbreitet zu haben, die angeblich die US-Außenpolitik untergraben. Khalil, der bislang legal in den USA weilte, studierte an der Columbia University. Seine Verhaftung löste weltweit Empörung aus, da er weit entfernt von New York in Louisiana inhaftiert wurde. Viele befürchten, dass dies als Präzedenzfall dienen könnte, um weitere Abschiebungen voranzutreiben und politische Kritiker mundtot zu machen.

Zudem hat die Columbia University bereits im Frühjahr reagiert, indem sie einige Studierende für ihre Teilnahme an propalästinensischen Protesten bestraft hat. Es kam sogar zu Exmatrikulationen und zur Aberkennung bereits erlangter Abschlüsse. Diese Maßnahmen führten zu einem heftigen öffentlichen Diskurs über Akademiefreiheit und politische Repression an US-Hochschulen.

Die Proteste zeigen, dass die Debatte um den Nahost-Konflikt auch weiterhin die amerikanische Gesellschaft tiefgreifend spaltet. Während einige die Rechte der palästinensischen Bevölkerung betonen, sehen andere in solchen Demonstrationen eine Bedrohung für Israels Sicherheit. Die Ereignisse im Trump Tower symbolisieren diesen Konflikt und wecken neue Diskussionen darüber, wie politische Meinungen an Universitäten und in öffentlichen Räumen angemessen zum Ausdruck gebracht werden können.

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