Ab sofort wird in Deutschland eine neue Technologie zur Bekämpfung von Parksündern eingesetzt. Besondere Fahrzeuge, die mit modernster Kameraausrüstung ausgestattet sind, scannen bis zu 1000 parkende Fahrzeuge pro Stunde automatisch. Dieser neuartige Ansatz wird erstmals in Stuttgart im Rahmen eines Pilotprojekts getestet und verspricht nicht nur eine effizientere Überwachung der Parkplätze, sondern auch einen positiven Einfluss auf den Straßenverkehr.
In Baden-Württemberg wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz dieser sogenannten Scan-Fahrzeuge ermöglicht. Diese Fahrzeuge sind mit speziellen Kameras auf dem Dach ausgestattet, die während der Fahrt alle parkenden Fahrzeuge erfassen können. Neben der Kennzeichenüberprüfung dokumentieren sie auch Ort und Zeitpunkt der Kontrolle. Die Systeme überprüfen, ob Fahrer für kostenpflichtige Parkplätze tatsächlich ein Ticket gelöst haben und erkennen gleichzeitig andere Verstöße wie das Abstellen auf Radwegen oder Busspuren.
Die Daten werden je nach Art des Verstoßes unterschiedlich behandelt. Falls ein Auto korrekt geparkt wurde, werden die gesammelten Informationen unverzüglich gelöscht. Bei Verstößen hingegen werden die Daten solange gespeichert, bis das Bußgeld bezahlt ist, danach erfolgt ebenfalls die Löschung. Diese Methode verspricht eine wesentlich schnellere und präzisere Bearbeitung von Parksündern als bisher üblich.
Diese Technik hat bereits in anderen Ländern, wie Frankreich und den Niederlanden, erfolgreich eingesetzt werden können. So konnten dort durch den Einsatz dieser Fahrzeuge die Kosten für die Überwachung der Parkplätze deutlich reduziert werden. In Amsterdam etwa wurden diese Kosten um fast die Hälfte gesenkt, was ein starkes Argument für die Effizienz dieses Systems darstellt.
Derzeit findet die Testphase in der Umgebung der Universität Hohenheim statt. Obwohl die Scan-Fahrzeuge Parksünder identifizieren können, erhalten diese noch keine Strafzettel über diesen Weg. Traditionelle Ordnungsbeamte bleiben weiterhin aktiv und stellen entsprechende Bußgelder aus. Diese kombinierte Vorgehensweise soll helfen, die Wirksamkeit der neuen Technik genau zu überprüfen.
Das Projekt in Stuttgart könnte ein wichtiger Meilenstein bei der Optimierung der Parkplatzüberwachung sein. Es verspricht nicht nur höhere Effizienz, sondern auch eine verbesserte Sicherheit auf den Straßen, da weniger behinderte Busse, Fußgänger und Radfahrer schneller freie Wege finden könnten.