Finanzierung
Russland ringt mit einer akuten Nahrungsmittelkrise
2025-05-28

Die russische Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase, da die Folgen des Ukraine-Krieges und sanktioneller Maßnahmen aus dem Westen immer deutlicher sichtbar werden. Insbesondere die Versorgungssituation mit grundlegenden Lebensmitteln hat dramatische Ausmaße angenommen. Während Preise für Kartoffeln im Jahr 2024 um 92 Prozent stiegen, erreichte der Anstieg im Mai 2025 einen alarmierenden Wert von 166,5 Prozent. Diese Entwicklung hat den Kreml gezwungen, nach Lösungen zu suchen, während gleichzeitig die Nachfrage nach Arbeitskräften durch Kriegseinziehung weiter zunimmt.

In einem Fernsehauftritt äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin zur aktuellen Lage. Er berichtete über Gespräche mit Vertretern verschiedener Wirtschaftsbereiche sowie mit Alexander Lukaschenko, dem belarussischen Staatschef. Die Diskussionen konzentrierten sich auf mögliche Importwege für notwendige Lebensmittel wie Kartoffeln, die aktuell in Russland stark knapp sind. Putin äußerte seine Enttäuschung darüber, dass Belarus bereits alle verfügbaren Mengen verkauft habe.

Die Missernten der letzten Jahre haben die Situation erheblich verschärft. Die landwirtschaftlichen Produktionen reichen nicht aus, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Dies führt dazu, dass die Preise weiter steigen und das Land schwer daran zu tragen hat. Im benachbarten Belarus ist die Situation ähnlich prekär, was zeigt, dass auch dieser Staat mit seinen eigenen Problemen kämpft.

Zusätzlich treibt die wirtschaftliche Umstellung auf eine Kriegswirtschaft die Kosten für viele Produkte weiter in die Höhe. Der Mangel an Arbeitskräften wird durch die Mobilisierung junger Männer verstärkt, was die Produktivität vieler Branchen beeinträchtigt. Laut Expertenanalyse zitiert durch CNN, führt dies zu einer Verzerrung der ökonomischen Prioritäten zugunsten militärischer Ausgaben.

Diese komplexen Herausforderungen wirken sich negativ auf den russischen Einzelhandel aus. Nicht nur Kartoffeln, sondern auch andere Grundnahrungsmittel wie Zwiebeln und Fleischsorten erleben massive Preissteigerungen. Infolgedessen nehmen Supermärkte spezielle Sicherheitsmaßnahmen, um die Waren vor Diebstahl zu schützen.

Trotz leichten Rückgangs der Inflation bleibt die Wirtschaftslage in Russland angespannt. Die Zentralbank reagiert mit hohen Leitzinssätzen, doch die Zukunft bleibt ungewiss, solange der Krieg andauert und weitere Sanktionen drohen. Der Kreml muss neue Wege finden, um sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Wirtschaftskraft des Landes zu stabilisieren.

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