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Schulwegsicherheit in Bad Aibling: Eltern und Freiwillige sorgen für mehr Sicherheit
2025-04-29

In der kleinen Stadt Bad Aibling haben besorgte Eltern die Initiative ergriffen, um eine gefährliche Straßenkreuzung zu sichern. Zusammen mit einem erfahrenen Polizeibeamten schulen sie freiwillige Schulweghelfer ein, die sicherstellen sollen, dass Schulkinder auf ihrem Weg zur Schule nicht in Gefahr geraten. Die Initiative ist notwendig geworden, da technische Lösungen wie Ampeln oder Zebrastreifen vorerst nicht realisierbar sind.

Freiwillige sichern gefährliche Kreuzung

In den frühen Morgenstunden eines strahlenden Frühlingstages leitet der erfahrenste Jugendverkehrserzieher der Region, Andre Pust, eine Gruppe von Eltern und weiteren Freiwilligen an der Thürhamerstraße ein. Diese viel befahrene Straße führt direkt zur Luitpoldschule und wird von zahlreichen Kindern täglich überquert. Besonders problematisch ist die Kreuzung zur Eichenstraße, wo besonders viele Kinder aus dem neuen Wohngebiet Ellmosener Wies ihren Schulweg antreten.

Die Initiative wurde von Silke Stepan, einer engagierten Mutter im Elternbeirat, ins Leben gerufen. Sie betont, dass diese Übergangslösung unerlässlich sei, bis die Stadt endgültige Maßnahmen ergreift. Derzeit werden zehn Freiwillige geschult, darunter auch Claudia Weidenbrück, eine Berufsschullehrerin, die selbst keine Kinder hat, aber empört über das Fahrverhalten in der Stadt ist.

Polizeibeamter Pust betont dabei die Notwendigkeit eines guten Kontakts mit Fahrzeugführern und erklärt detailliert, wie man am besten Verkehrsteilnehmer anspricht und auffordert, anzuhalten. Durch die Einweisungen erhalten die Helfer einen Schulweghelfer-Pass, der sie offiziell berechtigt, den Verkehr unterbrechen zu dürfen.

Bürgermeister Stephan Schlier räumt ein, dass die Kreuzung ein „echtes Problem“ darstellt, und begrüßt das Engagement der Freiwilligen als wichtige Sofortmaßnahme, während langfristige Lösungen geprüft werden.

Um den Einsatz auf Dauer zu gewährleisten, sucht die Initiative nach weiteren Helfern. Mit mehr Freiwilligen könne der individuelle Aufwand minimiert werden, sodass jeder nur alle zwei bis drei Wochen eingesetzt würde.

Mit ihrer Initiative setzen die Eltern und Freiwilligen ein klares Zeichen für Zivilcourage und gemeinschaftliches Engagement. Ihre Bemühungen zeigen, dass es möglich ist, komplexe Probleme lokal durch Zusammenarbeit zu lösen.

Diese Geschichte verdeutlicht, dass aktives Engagement der Bevölkerung essenziell ist, wenn politische Lösungen zeitlich nicht greifbar sind. Die Initiative in Bad Aibling könnte ein Vorbild sein für andere Gemeinden, die ähnliche Herausforderungen bei der Sicherstellung von Schulwegen haben. Durch die Kombination aus Eigeninitiative und professioneller Unterstützung können komplizierte Probleme oft schneller gelöst werden als durch reine Bürokratie. Die Beweggründe der Freiwilligen, wie etwa Claudia Weidenbrücks Empörung über fehlende Rücksichtnahme im Verkehr, verdeutlichen außerdem, dass persönliche Motivation und soziales Bewusstsein starke Triebkräfte für positive Veränderungen sein können.

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