Die Bundesregierung plant strengere Kontrollen bei der Verschreibung von Medizinal-Cannabis. Die Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat kürzlich ihre Sorge über den starken Anstieg des Konsums geäußert und fordert eine Einschränkung der Online-Verschreibungen. Laut Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ist der Verbrauch innerhalb eines Jahres dramatisch gestiegen.

In den letzten Monaten hat sich die Debatte um die Teillegalisierung von Cannabis verschärft. Besonders in politischen Kreisen wie der Union gibt es erhebliche Differenzen zu diesem Thema. Frau Warken spricht klar von einem Missbrauch, der durch das aktuelle System gefördert wird. Derzeit können Patienten online einfach ein Rezept erhalten, indem sie bestimmte Symptome angeben. Diese Praxis soll nun überdacht werden.

Fachleute warnen vor den potentiellen Gefahren des unkontrollierten Gebrauchs von Cannabis, insbesondere für jüngere Menschen. Die Ministerin betont, dass Medizinal-Cannabis ausschließlich für Patienten mit schweren Erkrankungen vorgesehen sei. Sie argumentiert, dass die Qualität dieses Produkts im Vergleich zu illegalen Quellen besser sei, was möglicherweise dazu führt, dass immer mehr Menschen auf legalem Weg Zugriff suchen.

Die geplante Reform würde zukünftig verlangen, dass Ärzte eine klare medizinische Notwendigkeit nachweisen müssen, bevor sie Cannabis verschreiben können. Dies könnte dazu beitragen, den Missbrauch einzudämmen und gleichzeitig legitimen Bedarf zu decken. Experten sehen dies als notwendigen Schritt zur Sicherstellung einer verantwortungsbewussten Handhabung dieser Substanz.

Mit diesen Maßnahmen will die Regierung einen Kompromiss finden zwischen dem Schutz der Gesellschaft und der Unterstützung von Menschen, die tatsächliche medizinische Hilfe benötigen. Durch die Stärkung der Vorschriften soll gewährleistet werden, dass Medizinal-Cannabis nur in Fällen eingesetzt wird, wo es tatsächlich therapeutischen Nutzen bietet.