Die jüngsten Untersuchungen zur Abgasprüfung in Deutschland offenbarten besorgniserregende Entwicklungen. Trotz eines leichten Rückgangs der Mängelrate im Durchschnitt, zeigen speziell neuere Dieselwagen eine alarmierend hohe Quote an Versagensfällen bei der Partikelanzahlmessung (PN-Messung). Während die durchschnittliche Mängelquote gesunken ist, steigt sie bei Fahrzeugen mit höherer Kilometerzahl deutlich. Auch zeigt sich, dass Borddiagnosesysteme weniger zuverlässig sind als gedacht.
Trotz technologischer Fortschritte fallen moderne Dieselwagen häufiger durch als erwartet. Die PN-Messung am Auspuff-Endrohr, obligatorisch seit 2023 für Euro-6-Dieselfahrzeuge, offenbart Defizite, die durch On-Board-Diagnosen nicht erkannt werden.
Seit dem Jahr 2023 muss die PN-Messung bei Dieselfahrzeugen mit Euro-6-Norm durchgeführt werden. Diese Messung prüft die Partikelanzahl direkt am Auspuff-Endrohr und hat ergeben, dass vier Prozent dieser Fahrzeuge die Prüfung nicht bestehen. Obwohl diese Werte den Durchschnittswerten entsprechen, bleibt das Ergebnis beunruhigend, da es zeigt, dass selbst modernste Systeme nicht immer fehlerfrei arbeiten.
In den letzten Jahren wurde die Bedeutung der Abgasuntersuchung hinsichtlich Umweltschutz und Gesundheit stärker betont. Die Einführung der PN-Messung verdeutlicht dies besonders. Bei der Analyse der Daten aus dem vergangenen Jahr wurden über 750.000 Fahrzeuge mit Mängeln identifiziert, wobei insbesondere ältere Fahrzeuge mit mehr als 160.000 gefahrenen Kilometern eine höhere Durchfallrate aufweisen. Interessanterweise signalisieren die eingebauten Diagnosesysteme nur in einem Bruchteil der Fälle Probleme, was ihre Zuverlässigkeit infrage stellt. Experten wie Detlef Peter Grün vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) betonen daher die Notwendigkeit einer realen Endrohrmessung, um sicherzustellen, dass Fahrzeuge ihre gesetzlichen Emissionsgrenzwerte einhalten.
Die Mängelquoten schwanken je nach Fahrzeugkategorie stark, wobei einige Gruppen deutlich schlechter abschneiden. Besonders auffällig ist die Tatsache, dass Fahrzeuge mit geringerer Kilometerzahl besser abschneiden als solche mit höherer Nutzung. Diese Erkenntnis hebt die Notwendigkeit hervor, speziell ältere Fahrzeuge genauer unter die Lupe zu nehmen.
Bei detaillierter Betrachtung der Daten wird ersichtlich, dass Fahrzeuge mit weniger als 50.000 gefahrenen Kilometern eine signifikant niedrigere Mängelrate von 2,8 Prozent aufweisen, während Fahrzeuge mit über 160.000 Kilometern bereits bei 4,7 Prozent liegen. Dies verdeutlicht die zunehmenden Belastungen älterer Fahrzeuge auf deren Emissionssysteme. Zudem zeigt sich, dass die integrierten Borddiagnosesysteme oft keine adäquaten Informationen liefern können. So meldeten diese Systeme lediglich in 0,72 Prozent der Fälle einen Fehler im Abgassystem, obwohl die tatsächlichen Probleme viel häufiger auftreten. Diese Diskrepanz macht klar, dass eine bloße Softwareprüfung unzureichend ist und stattdessen regelmäßige physikalische Messungen erforderlich sind, um Umweltstandards einzuhalten.