Eltern Kinder
Steuergerechtigkeit für Nestmodell-Eltern gefordert
2025-04-08

Eine aktuelle Diskussion um das Steuerrecht bei modernen Erziehungsmodellen bringt neue Aspekte ins Spiel. Nina Schick, eine Mutter von drei Kindern, führt seit Jahren das Nestmodell und kämpft gegen die Ablehnung des Alleinerziehenden-Freibetrags durch das Finanzamt. Ihre Argumentation basiert auf den besonderen Kostenbelastungen dieses Systems. Im Vergleich zu anderen Modellen wie dem Residenzmodell sei sie erheblich benachteiligt, obwohl sie zusätzliche Aufwendungen für zwei Haushalte trage.

Die finanzielle Herausforderung im Nestmodell zeigt sich in einer detaillierten Analyse der Kostenstruktur. Wenn man die Situation mit dem Residenzmodell vergleicht, in dem ein Elternteil hauptsächlich für die Kinder verantwortlich ist, offenbaren sich erhebliche Unterschiede. So würde Frau Schick im Residenzmodell dank Unterhaltszahlungen und steuerlicher Entlastungen einen signifikant besseren finanziellen Status haben. Im Nestmodell jedoch muss sie die Kosten teilen und zahlt trotzdem Zweitwohnungssteuer, was ihrer Ansicht nach als Ungerechtigkeit erscheint. Diese Doppelbelastung wirke sich direkt auf ihre monatlichen Finanzen aus und begrenze ihre Möglichkeiten, Freizeitaktivitäten mit den Kindern zu organisieren.

In vielen Fällen bleibt es an den betroffenen Eltern hängen, solche rechtlichen Fragen selbst voranzutreiben. Trotz Unterstützungsbereitschaft einiger Verbände für Alleinerziehende fehlt es oft an konkreter Hilfe bei komplexen rechtlichen Auseinandersetzungen. Das Urteil des Münchner Finanzgerichts hat Frau Schicks Klage abgewiesen, indem es eine sogenannte „Haushaltsgemeinschaft“ annimmt. Diese Interpretation widerstrebt ihr, da sie die Trennung als klare Entscheidung sieht. Sie betont, dass das Nestmodell primär den Kindern zugutekommt, indem es deren Lebensumgebung stabil hält. Die Frage bleibt offen, ob sie die Kraft für eine Revision finden wird, um weiterhin für mehr Gerechtigkeit im Steuersystem zu kämpfen.

In Zeiten wachsender Vielfalt familiärer Strukturen ist es wichtig, dass rechtliche Rahmenbedingungen diesen Entwicklungen gerecht werden. Das Beispiel von Nina Schick verdeutlicht, wie notwendig es ist, bestehende Regelungen kritisch zu überprüfen und anzupassen. Eine faire Berücksichtigung unterschiedlicher Lebensmodelle trägt zur Stärkung sozialer Kohäsion bei und fördert gleichberechtigte Chancen für alle Familienformen.

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