Journalismus
Streikaktionen in Hamburg: Elbtunnel, Fähren und Kulturinstitutionen betroffen
2025-03-13

In der Metropole am Wasser kommt es aufgrund eines Tarifstreits zu weitreichenden Streikmaßnahmen, die den öffentlichen Verkehr und Dienstleistungen erheblich beeinträchtigen. Das Arbeitsgericht Hamburg hat im Streit zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Autobahn GmbH einen Kompromiss herbeigeführt, der den Ausstand in der Tunnelbetriebszentrale begrenzt. Während der Elbtunnel nur für begrenzte Zeit gesperrt sein wird, liegen die HADAG-Fähren seit dem Morgen still. Auch Beschäftigte der Kultur- und Stadtreinigungsbereiche planen Warnstreiks, um Druck auf die Arbeitgeberseite auszuüben.

Nach intensiven Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht wurde eine Sonderregelung für den Betrieb der Tunnelbetriebszentrale vereinbart. Diese überwacht nicht nur den Elbtunnel, sondern auch weitere wichtige Verkehrswege unterhalb der Stadt. Der geplante Streik, der ursprünglich den Tunnel von 18 Uhr bis 10 Uhr am nächsten Tag komplett lahmlegen sollte, wurde auf eine kürzere Zeitspanne von 21 Uhr bis 6:30 Uhr reduziert. Für Notfälle bleibt eine Mindestbesetzung gewährleistet, sodass Blaulichtfahrzeuge uneingeschränkt passieren können.

Die Situation an der Elbe ist durch den Stillstand der HADAG-Fähren weiter verschärft. Seit heute Morgen haben die Angestellten des Fährdienstes ihre Arbeit niederlegt, was die Mobilität zwischen den Ufern stark einschränkt. Besonders für Pendler und Touristen stellt dies eine Herausforderung dar, obwohl die Hamburger Hochbahn zusätzliche Busse bereitgestellt hat, um die Lücken im Verkehrsnetz zu schließen.

Auch im Bereich der Kultur drohen nun Aktionen. Ver.di fordert einen Gehaltssatz von mindestens 8 Prozent oder 350 Euro mehr monatlich sowie zusätzliche freie Tage. Die Betroffenen aus Museen, Theatern und Konzerthäusern planten daher einen ganztägigen Streik, der das kulturelle Leben in Hamburg beeinträchtigen könnte. Eine Kundgebung vor der Elbphilharmonie soll diese Proteste sichtbar machen.

Der aktuelle Kompromiss zeigt, dass es möglich ist, selbst in komplexen Situationen Lösungen zu finden, die den Alltag der Bevölkerung weniger belasten. Gleichzeitig verdeutlichen die weiteren geplanten Streikaktionen, dass ein dauerhafter Konsens zwischen den Parteien noch aussteht. Am Freitag steht die dritte Tarifrunde an, in der hoffentlich nachhaltige Einigungen getroffen werden können, um den Betrieb in Hamburg wieder vollständig aufzunehmen.

more stories
See more