In einer spezialisierten Einrichtung in Rheinland-Pfalz erhalten Eltern und ihre Kinder Unterstützung bei der Bewältigung von Abhängigkeitsproblemen. Die Fachklinik Villa Maria in Ingenheim bietet sowohl Eltern als auch Kindern eine umfassende Therapie, die auf den Wiederaufbau stabiler Familienstrukturen abzielt. Viele Menschen sind von Sucht betroffen, und etwa jedes fünfte Kind wächst in einer Familie mit mindestens einem elterlichen Süchtigen auf. Diese Einrichtung konzentriert sich darauf, Eltern dabei zu helfen, ihre Abhängigkeit zu überwinden, während gleichzeitig die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden.
Selina, 43 Jahre alt, ist eine Mutter, die an Alkoholabhängigkeit leidet. Nach einem traumatischen Erlebnis begann sie, Alkohol als Mittel zur Betäubung negativer Emotionen zu verwenden. Ihre Tochter wurde vorübergehend in die Obhut von Verwandten gegeben, was Selina stark belastete. In der Klinik findet sie nun einen geschützten Rahmen, in dem sie klare Aufgaben hat und ihren Alltag ohne Alkohol erproben kann. Küchendienst ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Therapie, da es ihr hilft, Struktur in ihr Leben zu bringen und gegen ihre Abhängigkeit anzukämpfen.
Mit mehr als drei Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die mindestens einen suchtkranken Elternteil haben, stellt Sucht eine ernsthafte Herausforderung dar. Petra Denzer, Psychologin und Leiterin der Villa Maria, erklärt, dass Kinder in solchen Familien oft langfristige psychische Störungen entwickeln können, wie Depressionen oder Angststörungen. Sie betont die Notwendigkeit, diesen Kindern besondere Unterstützung zu bieten, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Während die Eltern in der Klinik behandelt werden, erhalten die Kinder heilpädagogische Betreuung und eigene Therapieangebote.
Martina und Christian sind ein Paar, das ebenfalls an Drogenabhängigkeit leidet. Martina ist von Amphetaminen abhängig, während Christian unter Cannabisabhängigkeit leidet. Beide kämpfen nicht nur mit ihrer eigenen Krankheit, sondern auch mit den Gefühlen von Scham und Schuld, die viele Süchtige quälen. Sie hatten ihre Kinder zeitweise an das Jugendamt verloren, aber in der Klinik lernen sie, wieder verantwortungsvoll für ihre Familie zu sorgen. Tamara Fluck, ihre Therapeutin, unterstützt sie dabei, ihre Emotionen zu regulieren und eine stabile Bindung zu ihren Kindern aufzubauen.
Die Villa Maria bietet den Patienten eine Umgebung, in der sie ihre Abhängigkeit bewältigen und gleichzeitig lernen, sich um ihre Kinder zu kümmern. Dieser Ansatz zeigt, dass Suchttherapie nicht nur auf die individuelle Genesung abzielt, sondern auch die gesamte Familie in den Fokus nimmt. Für Selina, Martina und Christian bedeutet dies einen neuen Anfang, bei dem sie hoffen, abstinent zu bleiben und eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder zu schaffen.