In der norddeutschen Stadt Bremen haben Ermittlungen im Zusammenhang mit vermeintlich gefälschten Rezepten für Medikamente begonnen. Behörden durchsuchten mehrere Wohnräume und eine medizinische Einrichtung, nachdem eine Apothekerin verdächtige Vorgänge gemeldet hatte. Sieben Mitarbeiter des Bereitschaftsdienstes stehen unter Verdacht, insgesamt 54 gefälschte Rezepte für Abnehmspritzen in Umlauf gebracht zu haben. Die Anklagepunkte umfassen Urkundenfälschung, Betrug und Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz. Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen reagierte auf die Enthüllungen mit einer Strafanzeige.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf den Verdacht, dass die fraglichen Dokumente über den Bereitschaftsdienst in Bremen-Schwachhausen verteilt wurden. Am Freitag führte das Landeskriminalamt Durchsuchungen sowohl bei der betroffenen Praxis als auch in den Wohnungen von sechs der sieben Beschuldigten durch. Die Operation wurde nach Angaben eines Sprechers der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen eingeleitet, nachdem eine Apothekerin vor etwa einem Monat auffällige Muster bemerkt hatte. Diese meldete, dass ein Rezept für eine gewisse Art von Medikament ausgerechnet von einer Notfallpraxis stammte, die normalerweise nur akute medizinische Notfälle behandelt.
Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen, welche die betroffene Notfallpraxis betreibt, hat laut eigener Aussage selbst Strafanzeige erstattet, da ein dringender Anfangsverdacht bestand. Die Organisation setzte unverzüglich Maßnahmen in Gang und leitete interne Untersuchungen ein, um die Hintergründe zu klären. Eine Arbeitsgruppe begleitete die kriminalpolizeilichen Untersuchungen intensiv und unterstützte diese aktiv.
Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans, Vorstände der KV Bremen, betonten die Bedeutung der Unschuldsvermutung. Sie warnten eindringlich davor, voreilige Schlüsse zu ziehen oder Personen vorzeitig zu verurteilen. Bis hin zu einem rechtsstaatlichen Beweisprozess bleibt jede Person unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Die Situation hebt die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gesundheitseinrichtungen und Strafverfolgungsbehörden hervor. Der Fall zeigt außerdem, wie entscheidend scharfsinnige Beobachtungen von Fachkräften sind, um solche Handlungen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Die weiteren Schritte werden nun von den zuständigen Ermittlungsbehörden bestimmt werden.