Journalismus
US-Außenpolitik unter Trump: Kritik an der Ukraine und Annäherung an Russland
2025-02-20

Die US-Außenpolitik erlebt eine Wende, die Europa vor neue Herausforderungen stellt. Donald Trumps kürzliche Äußerungen über die Ukraine und deren Präsident Wolodymyr Selenskyj haben Empörung ausgelöst. Trump beschuldigt Selenskyj, ein Diktator ohne Wahlen zu sein, und behauptet, dass die USA 350 Milliarden Dollar für die Ukraine ausgegeben hätten. Diese Behauptungen sind jedoch faktisch falsch und widersprechen aktuellen Umfragen sowie offiziellen Zahlen. Die ukrainische Führung wird von vielen als legitim angesehen, während Trumps Aussagen als Unterstützung für Putins Narrativ interpretiert werden.

Kritik an Selenskyjs Führung und deren Auswirkungen auf die Ukraine

Donald Trumps Angriffe auf den ukrainischen Präsidenten haben erhebliche Wellen geschlagen. Er behauptet, Selenskyj sei ein Diktator ohne demokratische Legitimation. Diese Vorwürfe treffen nicht nur den Präsidenten persönlich, sondern gefährden auch das gesamte Land. Es ist wichtig zu betonen, dass Selenskyj durch freie und faire Wahlen ins Amt kam und seine Mandatsperiode erst nach dem Kriegsende enden wird.

Die Behauptung, Selenskyj sei ein Diktator, ist völlig unbegründet. Der ukrainische Präsident wurde im Jahr 2019 mit einer klaren Mehrheit gewählt und sollte eigentlich bis Mai 2024 regieren. Aufgrund des russischen Überfalls wurde das Kriegsrecht verhängt, was bedeutet, dass Neuwahlen erst nach dem Konflikt stattfinden können. Dies entspricht den Bestimmungen sowohl der ukrainischen als auch der deutschen Verfassung. Trumps Vorwürfe ignorieren diese Fakten und gefährden somit die internationale Unterstützung für die Ukraine. Denis Trubetskoy, ein ukrainischer Journalist, betont, dass solche Anschuldigungen das ganze Land belasten.

Trump und die Finanzielle Unterstützung der Ukraine

Trump behauptet, die USA hätten 350 Milliarden Dollar für die Ukraine ausgegeben und warfen der europäischen Union vor, weit weniger beigesteuert zu haben. Diese Zahlen sind jedoch fragwürdig und finden keine Bestätigung in unabhängigen Analysen. Es gibt einen deutlichen Diskrepanz zwischen Trumps Aussagen und den tatsächlichen Daten.

Laut dem IfW Kiel, einem renommierten Thinktank, betrugen die tatsächlichen US-Hilfen seit Januar 2022 rund 119 Milliarden US-Dollar. Europas Unterstützung liegt sogar höher bei etwa 138 Milliarden US-Dollar. Trumps Behauptung, dass die USA 200 Milliarden mehr ausgegeben hätten als Europa, ist also irrig. Zudem wirft Trump der Ukraine vor, den Krieg angefangen zu haben, was eine Verzerrung der Tatsachen darstellt. Der Krieg begann durch Russlands Invasion, die bereits 2014 mit der Annexion der Krim ihren Anfang nahm. Trumps Position spiegelt hierbei eher das russische Propagandanarrativ wider.

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