Finanzierung
US-Handelsgericht hebt Trumps Zölle auf: Weltbörsen reagieren geteilt
2025-05-29

Eine kürzliche Entscheidung des Internationalen Handelsgerichts in New York hat weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Das Gericht hat einen Großteil der von Donald Trump eingeführten Strafzölle für unwirksam erklärt, was zu einer Erleichterung an den weltweiten Finanzmärkten geführt hat. Der US-Dollar stieg gegen wichtige Währungen wie Schweizer Franken und japanisches Yen, während führende Aktienindizes positive Veränderungen zeigten. Doch Analysten warnen vor möglichen Gegenmaßnahmen der US-Regierung.

In einem historischen Urteil hat das Internationale Handelsgericht die Anwendung pauschaler Zölle durch die USA als unzulässig eingestuft. Diese Maßnahmen waren ursprünglich von Präsident Trump unter Berufung auf nationale Sicherheitsbedenken verhängt worden. Besonders betroffen waren Importe aus Ländern wie China, Kanada und Mexiko, die seit Jahren mit erhöhten Steuern konfrontiert waren. Die Entscheidung basiert auf dem Internationalen Notstandsgesetz (IEEPA), welches den Einsatz solcher Instrumente begrenzt.

Die Reaktionen aus Asien fielen gemischt aus. Während der Shanghai Composite Index und der Hang-Seng-Index moderate Kurssteigerungen verzeichneten, zeigten sich die Märkte in Tokio und Seoul deutlich euphorischer. Experten sehen dies als ein Zeichen der Entspannung nach monatelanger Unsicherheit infolge des Handelskonflikts. Stephen Innes von SPI Asset Management spricht sogar von einem strukturellen Wendepunkt, der langfristig positive Effekte auf die Weltwirtschaft haben könnte.

Allerdings bleibt Skepsis bestehen, insbesondere gegenüber potenziellen Gegenaktionen aus Washington. Kush Desai vom Weißen Haus hat bereits angekündigt, dass eine Berufung gegen das Urteil eingelegt werden soll. Auch Trumps Stabschef Stephen Miller bezeichnete die Entscheidung als „Justizputsch“. Innerhalb der Regierung wird intensiv über alternative rechtliche Wege diskutiert, um die Zollpolitik fortzusetzen oder neue Maßnahmen einzuführen.

Trotz des Gerichtsurteils bleibt die EU weiterhin im Fokus der amerikanischen Handelspolitik. Bisherige Verhandlungen zur Senkung der Spannungen zwischen beiden Regionen haben nur mäßige Erfolge gezeigt. Sollte es bis zum 9. Juli keine Einigung geben, drohen erneut höhere Zölle sowie gegenseitige Wirtschaftssanktionen. Dies würde die jüngsten Fortschritte an den Finanzmärkten erheblich beeinträchtigen können.

Die aktuelle Entwicklung markiert einen wichtigen Schritt in der internationalen Handelspolitik. Während einige Marktteilnehmer die Gelegenheit nutzen, um Positionen zu korrigieren, bleiben andere vorsichtig. Die zukünftige Strategie der US-Regierung bleibt entscheidend für die weitere Entwicklung der globalen Wirtschaft. Experten raten daher, sowohl auf kurze als auch auf langfristige Signale der wichtigsten Akteure zu achten.

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