In einer aktuellen Stellungnahme zur geplanten Steigerung des Verteidigungshaushalts hat die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm Bedenken geäußert. Sie betonte, dass eine reine Finanzierung ohne tiefgreifende Strukturreformen das Land in eine prekäre Lage bringen könnte. Besonders im Kontext steigender Sozialausgaben und demografischer Herausforderungen sei es riskant, den Reformbedarf durch Verschuldung zu verzögern. Die Expertin forderte daher eine gründliche Umstrukturierung des Bundeshaushalts, um langfristig eine nachhaltige Finanzierung der Verteidigung zu gewährleisten.
Grimm sprach sich für eine fundierte Überarbeitung des Haushalts aus, die es ermöglicht, das Verteidigungsbudget dauerhaft aus den Kernmitteln zu finanzieren. Ihre Analyse deutet darauf hin, dass ohne klare Strategie und strukturelle Anpassungen ein Großteil der Mittel möglicherweise für Importe verwendet werde, was das Wirtschaftswachstum anderer Länder fördere, aber nicht das eigene. Die Wirtschaftswissenschaftlerin mahnte ferner an, dass es notwendig sei, auch unangenehme Themen anzusprechen und zu diskutieren, die bislang oft vermieden wurden.
Die Diskussion um eine eigenständige Entwicklung von Technologien und Rüstung sowie über nationale Pflichtdienste wird zunehmend dringlicher. Grimm räumte ein, dass diese Debatten politisch belastet sind, aber sie seien unvermeidlich, wenn Deutschland seine Sicherheitspolitik modernisieren will. Insbesondere die Frage eines nuklearen Schutzschirms und der Rolle Deutschlands darin erfordere eine offene Debatte.
Nach Ansicht der Expertin ist es entscheidend, dass jede Investition in die Verteidigungskapazitäten strategisch durchdacht und sorgfältig abgewogen wird. Ohne klare Richtlinien könnten die geplanten Ausgaben zwar kurzfristig Sicherheit bieten, jedoch langfristig die wirtschaftliche Stabilität gefährden. Grimm schließt mit der Aufforderung, die notwendigen Reformen mutig anzugehen und dabei auf Nachhaltigkeit zu achten, um sowohl die Sicherheit als auch die Wirtschaftskraft des Landes zu stärken.