In der Grenzregion zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind zahlreiche Familien entsetzt über eine plötzliche Verwaltungsentcheidung. Die Schulleitung einer weiterführenden Schule in Eiserfeld, die jenseits der Landesgrenze liegt, hat 39 Grundschülern aus den Gemeinden Brachbach, Mudersbach und Niederschelderhütte mitgeteilt, dass sie für das kommende Schuljahr nicht mehr aufgenommen werden können. Diese Nachricht hat bei vielen Kindern Tränen hervorgerufen und die Eltern dazu gebracht, sich nach Alternativen umzusehen, die jedoch begrenzt sind. Besonders betroffen sind Familien mit Geschwistern, deren ältere Kinder bereits an dieser Schule unterrichtet werden.
Die Eiserfelder Schulleitung informierte die betroffenen Eltern persönlich per Telefon. Ursula Guntermann, die Schulleiterin, drückte ihr Bedauern aus und erklärte, dass auch sie von der Entscheidung überrascht worden sei. Diese Änderung trat so unvermittelt ein, dass viele Eltern befürchten, es könnte zu spät sein, um ihre Kinder noch rechtzeitig für das Schuljahr 2025/26 in anderen Einrichtungen anzumelden. Inzwischen suchen sie verzweifelt nach Lösungen, um ihren Kindern eine angemessene Schulbildung zu ermöglichen.
Die Hauptprobleme liegen in der räumlichen Verteilung der verfügbaren Schulen. Während die bisher besuchte Schule in wenigen Minuten erreichbar ist, befinden sich mögliche Alternativen wie die Westerwaldschule in Gebhardshain oder das Gymnasium in Betzdorf in weitaus größerer Entfernung. Diese längeren Anreisezeiten stellen für die Familien eine zusätzliche Herausforderung dar. Zudem führt die Aufteilung der Kinder auf verschiedene Schulen zur Trennung etablierter Klassengemeinschaften, was weitere emotionale Belastungen für die Schüler bedeutet.
Die Eltern fordern nun eine rasche Lösung, die sowohl die Interessen der Kinder als auch der Familien berücksichtigt. Sie möchten, dass die zuständigen Politiker und Behörden beider Bundesländer zusammenarbeiten, um eine faire und praktikable Lösung zu finden. Gleichzeitig äußern sie Bedenken gegenüber dem Verfahren der Stadt Siegen, die die Kapazitäten der Schule angehoben hat, aber gleichzeitig die Aufnahme der rheinland-pfälzischen Kinder ablehnt. Die Kreisverwaltung Altenkirchen zeigt Verständnis für die Situation, kann jedoch keinen direkten Einfluss auf die Entscheidungen der Stadt Siegen nehmen.
Die Eltern hoffen, dass eine konkrete Lösung gefunden wird, bevor die Schuljahresbeginn näher rückt. Es ist klar, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Bundesländern notwendig ist, um eine gerechte und durchdachte Lösung zu gewährleisten, die den Bedürfnissen der Kinder und Familien Rechnung trägt. Die gegenwärtige Unsicherheit belastet alle Beteiligten schwer, insbesondere die Kinder, die auf eine klare Zukunftsperspektive warten.