Der vietnamesische E-Auto-Hersteller VinFast hat seinen Rückzug aus Deutschland bekannt gegeben. Nach einem vielversprechenden Start mit ehrgeizigen Plänen konnte der Hersteller die erwarteten Absatzzahlen nicht erreichen und musste massive finanzielle Verluste verkraften. Die wenigen Kunden werden nun ohne Unterstützung zurückgelassen, während das Unternehmen seine Strategie überdenkt.
Die Hauptgründe für den Rückzug liegen in mangelndem Vertrauen der Kundschaft sowie wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Trotz hoher Investitionen blieb der Erfolg in Europa aus, was zu einer Revision des Geschäftsmodells führte. In Zukunft will VinFast nur noch über Zwischenhändler tätig sein.
Als neuer Marktteilnehmer im deutschen Automobilsektor startete VinFast mit großen Ambitionen. Der Einsatz eines Direktvertriebsmodells sowie die Eröffnung von Showrooms sollten die Konkurrenz herausfordern. Doch die Realität traf hart ein: Wenige verkauft, viele Verluste. Diese Herausforderungen führten schließlich zum abrupten Ende der Aktivitäten in Deutschland.
Der vietnamesische Hersteller hatte gehofft, mit seiner innovativen Strategie Fuß fassen zu können. Anstatt auf klassische Händlerstrukturen zurückzugreifen, setzte VinFast auf einen moderneren Ansatz, der die Kunden direkt anspricht. Leider reichte das Interesse der deutschen Autofahrer nicht aus, um dieses Modell erfolgreich zu machen. Mit nur 55 Fahrzeugen im ersten Quartal 2025 wurde deutlich, dass der Preisrahmen von etwa 40.000 Euro für eine junge Marke wie VinFast zu hoch lag. Zudem fehlte es an dem nötigen Vertrauen in eine relativ unbekannte Marke, was den Misserfolg weiter verstärkte.
Neben dem mangelnden Erfolg in Deutschland belasteten auch globale wirtschaftliche Herausforderungen das Unternehmen stark. Hohe Verluste weltweit und Schwierigkeiten auf anderen Märkten zwangen VinFast, seine Strategie zu überdenken. Während der Rückzug aus Deutschland unumgänglich wurde, plant das Unternehmen weiterhin, im europäischen Markt präsent zu bleiben – diesmal jedoch mit einer geänderten Taktik.
VinFast litt unter enormen finanziellen Druck. Im vergangenen Jahr wurden weltweit fast drei Milliarden Euro Verlust verzeichnet, obwohl die Umsätze stiegen. Der Mutterkonzern Vingroup unterstützte zwar weiterhin die Finanzen, aber selbst dort wuchsen Zweifel an der langfristigen Machbarkeit dieser Strategie. Auf dem US-Markt gab es zusätzliche Komplikationen wie Produktionsrückstände und schlechte Presse. All diese Faktoren führten dazu, dass VinFast seinen ursprünglichen Plan überdenken musste. Nun wird der Fokus auf eine Zusammenarbeit mit lokalen Zwischenhändlern gelegt, um zumindest indirekt im europäischen Markt aktiv zu bleiben. Diese Entscheidung zeigt, dass das Unternehmen trotz aller Widrigkeiten nicht vollständig aufgeben möchte, sondern stattdessen flexibel bleibt.