Journalismus
Wahltriumph der SPD in Hamburg: Eine neue politische Landschaft
2025-03-02

Laut ARD-Prognose hat die SPD bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg einen deutlichen Wahlsieg errungen. Die Partei bleibt mit 33,5 Prozent als stärkste Kraft, während die CDU auf den zweiten Platz vorrückt und die Grünen zurückfallen. Die Linke erreicht erstmals ein zweistelliges Ergebnis und die AfD steigert ihre Zustimmung. Diese Wahl bringt neue Herausforderungen für die Regierungsbildung und zeigt eine veränderte politische Dynamik in der Hansestadt.

SPD behält Führung, setzt auf Tschentscher

Die SPD hat trotz eines Rückgangs von 5,7 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl ihren Status als stärkste Partei in Hamburg behauptet. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher konnte seine Beliebtheit nutzen, um die Wähler zu überzeugen. Die rot-grüne Koalition, die seit 2015 besteht, bleibt stabil, obwohl Tschentscher Gespräche mit der CDU in Betracht zieht.

Tschentscher betonte auf der SPD-Wahlparty, dass der Sieg nicht nur ein Triumph für die Partei sei, sondern auch eine klare Botschaft gegen rechte Extremisten. Die Sozialdemokraten konnten sich durchsetzen, indem sie die lokalen Bedürfnisse adressierten und den Bundes-Ballast weitgehend ignorierten. Die Zukunft der Regierung liegt nun in der Hand des Ersten Bürgermeisters, der zwischen einer Fortsetzung der rot-grünen Koalition oder einer neuen Zusammenarbeit mit der CDU wählen muss. Die Wähler haben klar gezeigt, dass sie Vertrauen in Tschentschers Führungsqualitäten setzen.

Veränderungen im politischen Spektrum: CDU gewinnt, Grüne verlieren

Die CDU hat erhebliche Gewinne verbuchen können und rückt auf den zweiten Platz vor. Laut Prognosen erreicht die Partei 19,5 Prozent, was ihr einen deutlichen Aufschwung nach dem Debakel von 2020 bescheinigt. Die Grünen hingegen müssen mit einem Rückgang auf 17,5 Prozent leben und fallen damit auf den dritten Platz zurück. Dies spiegelt eine veränderte Priorität der Wähler wider, insbesondere in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz.

Die CDU profitierte vom Bundestrend und setzte Schwerpunkte auf Wirtschaftspolitik sowie Sicherheitsfragen. Ihre Spitzenkandidatin Katharina Fegebank zeigte trotz der Enttäuschung große Erleichterung über das Ergebnis. Die Grünen konnten trotz persönlicher Popularität nicht an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Die Linke profitierte von diesem Trend und erreichte erstmals ein zweistelliges Ergebnis mit 11,5 Prozent. Auch die AfD konnte zulegen, jedoch blieb sie hinter bundesweiten Resultaten zurück. Die FDP und andere kleinere Parteien mussten sich mit Ergebnissen unter der Fünf-Prozent-Marke abfinden. Insgesamt zeigte die Wahl eine zunehmende Unsicherheit und Pessimismus in der Bevölkerung, die sich in den Stimmen niederschlug.

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