Eltern Kinder
Warum sich Millennials über fehlende Unterstützung von Babyboomer-Großeltern beschweren
2025-04-09

Viele junge Eltern aus der Millennial-Generation äußern ihre Frustration darüber, dass ihre eigenen Eltern, die zur Babyboomer-Generation gehören, nur wenig Unterstützung bei der Kindererziehung bieten. Statt aktiver Beteiligung ziehen diese oft ihren eigenen Interessen nach. Systemische Beraterinnen wie Katarina Hübner sehen hierbei tiefere Gründe als bloßen Egoismus. Sie weisen auf gesellschaftliche Veränderungen hin, die zu anderen Erwartungen an Großeltern führen. Auch Generationenforscher wie Rüdiger Maas betonen den generellen Wandel in der Rolle von Großeltern im digitalen Zeitalter.

Hinter dieser Entwicklung stehen sowohl veränderte Lebensentwürfe der älteren Generation als auch strukturelle Veränderungen in der Familie. Während frühere Großelterngenerationen eine zentrale Rolle in der Betreuung spielten, haben sich diese Dynamiken stark verschoben. Moderne Kommunikationsmöglichkeiten und ein anderer Umgang mit familiären Pflichten prägen das heutige Bild von Großelternschaft.

Veränderte Rollenbilder bei der Babyboomer-Generation

Die Babyboomer haben ihre eigene Lebensphase neu definiert, indem sie nach dem Ruhestand persönliche Interessen stärker ins Zentrum stellen. Dies steht im Gegensatz zu den Erwartungen ihrer Kinder, die traditionelle Unterstützungsstrukturen fortführen möchten. Diese neue Perspektive resultiert aus einem früheren Leben in klassischen Rollenmustern, die sich nun auflösen.

In der Vergangenheit waren viele Babyboomer in festgelegte Rollen gepresst: Frauen mussten berufliche Ambitionen zurückstellen, während Männer weniger emotional involviert waren. Im Ruhestand nutzen sie daher die Gelegenheit, dies nachzuholen - sei es durch Reisen oder neue Aktivitäten. Diese Neuausrichtung wird von den Millennials oft als Distanzierung wahrgenommen. Tatsächlich geht es jedoch um ungelöste Spannungen zwischen den Generationen sowie um unterschiedliche Lebensphasen. Die Bedürfnisse der Babyboomer im Alter unterscheiden sich deutlich von denen ihrer Vorgängergenerationen, was zu einer neuen Definition von Großelternschaft führt.

Aktuelle Dynamiken in der Großelternschaft

Moderne Kommunikationsformen und soziale Strukturen haben die Rolle von Großeltern grundlegend verändert. Digitale Ratgeber ersetzen oft direkte Anleitung, während familiennahe Unterstützung seltener wird. Diese Verschiebung hat erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Großeltern heute erlebt werden.

Generationenforscher betonen, dass sich diese Tendenz weiter verstärken wird. Die Zukunft der Großelternschaft könnte noch entfernter von traditionellen Mustern sein als heute bereits der Fall ist. Digitalisierung und technologische Errungenschaften wie Künstliche Intelligenz prägen zunehmend den Umgang zwischen den Generationen. Alternativen wie Leih-Omas oder Nachbarschaftshilfen könnten dabei helfen, neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Offene Gespräche zwischen den Generationen erscheinen somit als essentiell, um Missverständnisse zu klären und neue Wege der Zusammenarbeit zu finden. Diese Entwicklung zeigt, dass flexible Ansätze benötigt werden, um dennoch eine enge Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln aufrechtzuerhalten.

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