Finanzierung
Weltweite Börsenreaktion auf US-Zollmaßnahmen
2025-04-03

Infolge der Zoll-Offensive von US-Präsident Donald Trump erlebten die weltweiten Finanzmärkte am Donnerstag erhebliche Schwankungen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) startete mit einem Rückgang von 1,5 Prozent, während der japanische Nikkei-Index um 2,8 Prozent fiel. Auch die US-Börse zeigte negative Indikationen, wobei der S&P 500 ein Minus von 3,1 Prozent errechnet wurde und die Technologiebörse Nasdaq sogar 3,5 Prozent verlor. Experten warnen vor weitreichenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Die Ankündigung erhöhter Zölle für US-Importe aus verschiedenen Ländern löste weltweit Unruhe aus. Donald Trumps Maßnahmen wurden von vielen Wirtschaftsexperten kritisch beurteilt. Bundesbankpräsident Joachim Nagel warnte vor den negativen Konsequenzen für die globale ökonomische Stabilität und betonte die Notwendigkeit weiterer Verhandlungen zwischen den betroffenen Ländern. Die deutsche Wirtschaft scheint besonders stark betroffen zu sein, wie Studien des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigen, die einen Rückgang der Exporte nach den USA um etwa 20 Prozent prognostizieren.

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts spricht von einem „bitteren Tag“ für die Weltwirtschaft. Laut Handelsexpertin Lisandra Flach haben die Maßnahmen nichts mit Reziprozität zu tun und gefährden Jahrzehnte des Multilateralismus. Einige Schlüsselbranchen wie Pharmaindustrie, Automobilherstellung und Maschinenbau könnten stärker betroffen sein. Infolgedessen hat der Sportartikelhersteller Adidas im Dax die größten Verluste verbucht, gefolgt von Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Post und Siemens.

Besonders stark trifft die Maßnahme Unternehmen, die in Ländern wie Vietnam, Kambodscha oder Indonesien produzieren. Diese Länder wurden mit hohen Zöllen belegt, was Unternehmen wie Nike und Adidas erheblich beeinträchtigt. Analysten gehen davon aus, dass dies langfristig auch den deutschen Handel beeinträchtigen wird, da Deutschland weniger in die USA exportiert und durch gestiegenen Wettbewerb in Europa bedrängt wird.

Die jüngsten Entwicklungen führen somit zu einer erhöhten Unsicherheit an den Finanzmärkten. Während der US-Aktienmarkt unter dem größten Druck steht, könnte sich Europas Aufwärtstrend langfristig halten. Dennoch ist zu erwarten, dass Gegenmaßnahmen weitere Turbulenzen auslösen werden. Experten appellieren an alle Beteiligten, Lösungen durch Dialog zu suchen, um weitergehende Schäden an der Weltwirtschaft zu verhindern.

more stories
See more