Finanzierung
Wirtschaftsausrichtung im Zeitalter von Handelskonflikten
2025-04-22
Die globale Wirtschaft steht vor einem erheblichen Strukturwandel. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat kürzlich seine Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum nach unten revidiert, wobei Deutschland besonders betroffen ist. Die Ursachen liegen in den aufkommenden Handelsstreitigkeiten und einer unsicheren politischen Landschaft.

Zukunft der Weltwirtschaft: Neue Herausforderungen und Chancen

In einer Zeit globaler Unsicherheit hebt der IWF die Notwendigkeit hervor, neue Perspektiven zu erkennen und die bestehenden Schwächen der Weltwirtschaft zu überwinden.

Globale Wachstumsdynamik unter Druck

Der internationale Handel erleidet seit Jahren durch steigende Spannungen zwischen Großmächten wie den USA und China schwerwiegende Einschränkungen. Diese Entwicklung führt dazu, dass Länder wie Deutschland mit ihrer starken Exportorientierung besonders betroffen sind. Während die IWF-Prognose für Deutschland ein Stillstand vorsieht, prognostizieren andere Forschungsinstitute einen minimalen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent.

Die Bundesregierung selbst geht ebenfalls von einer Stagnation aus, was verdeutlicht, dass die wirtschaftliche Situation komplexer ist als je zuvor. Der IWF zeigt jedoch Hoffnung für kommende Jahre, indem er für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent prognostiziert, obwohl dies immer noch weniger ist als die frühere Schätzung.

Europas zentrale Rolle in der Krise

Auch der Euroraum wird von dieser Dynamik erfasst. Das Wachstum soll sich diesem Jahr gegenüber der Januarprognose um 0,2 Prozentpunkte verringern. Hintergrund hierfür sind sowohl die Unsicherheit als auch die Zölle, die sich auf die Wirtschaft auswirken. Für 2026 wird ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet, was ebenfalls weniger ist als in der ersten Vorhersage.

Trotz dieser negativen Trends gibt es positive Entwicklungen, wie etwa steigende Konsumneigungen aufgrund realer Lohnerhöhungen sowie mehr Spielräume in der Finanzpolitik Deutschlands. Diese Faktoren könnten langfristig zur Stabilisierung beitragen.

Unsicherheiten und deren Auswirkungen

Der IWF betont, dass die jüngsten Prognosen unter außergewöhnlichen Bedingungen erstellt wurden. Besonders die Ankündigung eines Zollpakets durch US-Präsident Donald Trump am 2. April führte zu weitreichenden Änderungen. Viele geplante Zollerhöhungen wurden zwar vorläufig ausgesetzt, doch die resultierenden Maßnahmen haben die Zollsätze weltweit auf ein Jahrhunderthoch getrieben.

Diese Situation hat erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Während die letzten vier Jahre durch starke Schocks gekennzeichnet waren, zeigt sich nun eine Resilienz, kombiniert mit den Spuren der Vergangenheit. Die Gefahr besteht darin, dass Handelsspannungen weiter eskalieren könnten, was auch die Inflation beeinträchtigen würde.

Verschiedene Szenarien für die Zukunft

Um diese komplexe Lage besser einzuschätzen, hat der IWF drei verschiedene Prognosen entwickelt. Die Referenzprognose berücksichtigt alle Zollankündigungen bis zum 4. April und sieht ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent für dieses Jahr und 3 Prozent für das nächste Jahr vor. Im Jahr 2024 lag das Wachstum bei geschätzten 3,3 Prozent.

Eine alternative Prognose, die nur Zollankündigungen bis zum 12. März betrachtet, projiziert ein Wachstum von 3,2 Prozent für dieses und das kommende Jahr. Eine dritte modellgestützte Prognose, die auch spätere Ankündigungen wie die Pause bei wechselseitigen Zöllen einbezieht, erwartet ein Wirtschaftswachstum von etwa 2,8 Prozent für dieses Jahr und 2,9 Prozent für 2026.

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