Finanzierung
Wirtschaftspolitisches Handlungsfeld: Herausforderungen und Chancen für die neue Bundesregierung
2025-02-24
Eine neue Bundesregierung tritt in eine wirtschaftliche Landschaft ein, die von Unsicherheit und Stagnation geprägt ist. Die Bundesbank warnt vor einem komplexen Konjunkturgeschehen und betont gleichzeitig den Spielraum für zukunftsträchtige Investitionen.
Bundesregierung muss entschlossen handeln: Wirtschaft braucht klare Impulse
Die aktuelle ökonomische Lage: Zwischen Stagnation und zaghafter Erholung
Die deutsche Wirtschaft steht an einem Scheideweg. Zwar gibt es erste Anzeichen von Wachstum im ersten Quartal des Jahres, wie Experten der Bundesbank beobachten. Dennoch bleibt das allgemeine Bild düster, da die Wirtschaft nach wie vor in einer Phase der Stagnation gefangen ist. Die Nachfrage nach Industrieprodukten und Bauleistungen hat leicht zugenommen, was Hoffnung auf einen positiven Trend weckt. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass die Verbraucherstimmung durch steigende Arbeitslosigkeit beeinträchtigt wird. Dies führt zu vorsichtiger Ausgabenpolitik und starker Spardisposition. Der private Konsum könnte dank steigender Löhne etwas anziehen. Allerdings bleibt die Stimmung der Verbraucher schlecht, sodass weiterhin stark gespart werden dürfte. Der Export könnte sich «etwas weniger ungünstig» entwickeln, weil angesichts der drohenden US-Zölle Vorzieheffekte zu erwarten seien.Außenwirtschaftliche Risiken: Trumps Zölle und globale Ungewissheiten
Die globalen Handelsbeziehungen sind ein wesentlicher Faktor für Deutschlands wirtschaftliche Entwicklung. Mittelfristig stellt die verschärfte handelspolitische Linie der USA ein erhebliches Risiko dar. Gegenseitige Zusatzzölle könnten schwerwiegende Handelskonflikte auslösen, die die Weltwirtschaft insgesamt negativ beeinflussen würden. Selbst die erhöhte Unsicherheit könnte die globale Konjunktur bereits dämpfen. Die Bundesbank warnt eindringlich vor diesen Gefahren und unterstreicht die Notwendigkeit, auf internationaler Ebene Lösungen zu finden, um solche Eskalationen zu verhindern.Im vergangenen Jahr schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent, was 2024 zum zweiten Rezessionsjahr in Folge für Europas größte Volkswirtschaft machte. Für das Schlussquartal 2024 ergab sich ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. Diese Daten verdeutlichen die Dringlichkeit, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.Spielraum für zusätzliche Schulden: Strategische Investitionen als Weg nach vorn
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Umstände sieht die Bundesbank Möglichkeiten für strategische Investitionen. Besonders staatliche Infrastruktur und die Finanzierung von Verteidigungsausgaben bieten hier Handlungspotenzial. Die Schuldenbremse leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung solidarischer Staatsfinanzen. Es ist jedoch auch vertretbar, bei niedriger staatlicher Schuldenquote den Kreditrahmen entsprechend anzupassen. Entscheidend dabei ist eine fokussierte Verwaltung, die schnell agiert und die Chancen der Digitalisierung nutzt.Die Bundesbank betont die Bedeutung eines fokussierten Managements, das Entscheidungen zügig trifft und die Chancen der Digitalisierung besser nutzt. Nur so kann die neue Bundesregierung die notwendigen Schritte unternehmen, um die Wirtschaft langfristig zu stabilisieren und nachhaltig zu fördern.