Die EU-Kommission hat schwerwiegende Sanktionen gegen mehrere führende Autobauer und deren Branchenverband erlassen. Diese Maßnahmen betreffen insbesondere wettbewerbswidrige Absprachen, die zwischen 2002 und 2017 getroffen wurden. Besonders hart trifft es Volkswagen, das eine Strafe von über 127 Millionen Euro zahlen muss, während BMW mit etwa 25 Millionen Euro weniger belastet ist. Mercedes-Benz bleibt dagegen straffrei, da dieses Unternehmen die Existenz des Kartells offenbart hat.
Zusätzlich haben sich die Unternehmen auf Koordinierungen bezüglich der Entsorgung von Altfahrzeugen sowie auf Werbeverzicht in Bezug auf Recyclingleistungen ihrer Fahrzeuge geeinigt. Die britische Wettbewerbsbehörde ergänzt diese Maßnahmen durch eigene Strafen in Höhe von über 93 Millionen Euro, die ebenfalls auf VW, BMW und andere Anbieter zutreffen.
Infolge eines umfangreichen Untersuchungsverfahrens mussten verschiedene internationale Autohersteller hohe Geldbußen entrichten. Während Volkswagen die höchste Summe tragen muss, blieb Mercedes-Benz aufgrund seiner kooperativen Einstellung ungeschoren. Weitere Konzerne wie Stellantis und Ford müssen ebenfalls erhebliche Beträge an die Kommission abführen.
Der Kernpunkt der Verstöße lag in den wettbewerbswidrigen Vereinbarungen, die die Unternehmen eingegangen sind. Sie betrafen spezielle Aspekte der Fahrzeugentsorgung und die Nichtberücksichtigung von Umweltaspekten in ihren Marketingkampagnen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Koordination zwischen den Beteiligten hinsichtlich der Abwicklung von Altlasten und dem Austausch interner Informationen über ihre Zusammenarbeit mit Dritten. Dies führte dazu, dass Konsumenten unwissentlich beeinflusst wurden und nicht über die tatsächlichen Leistungen der Produkte informiert waren.
Neben den europäischen Strafen hat auch Großbritannien klare Signale gesetzt und zusätzliche Bußen verhängt. Diese betrugen insgesamt über 93 Millionen Euro und betrafen dieselben Unternehmen, die bereits von der EU-Kommission bestraft wurden. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den Firmen und dem Lobbyverband Acea wurde als kritisch bewertet.
Die britische Competition and Markets Authority unterstrich die Bedeutung fairer Wettbewerbsbedingungen innerhalb des Automarktes. Die Koordination der Unternehmensstrategien führte zu einem Mangel an Transparenz gegenüber den Verbrauchern und erschwerte somit einen echten Preiswettbewerb. Dadurch wurden die Interessen der Endkunden vernachlässigt, was letztlich zur Einführung dieser strengen Sanktionen führte. Die Unternehmen, die aktiv mit den Behörden zusammenarbeiteten, konnten Rabatte auf ihre Strafen erhalten, was verdeutlicht, dass Offenheit und Compliance künftig wichtige Faktoren bleiben werden.