Die britische Regierung hat angekündigt, die Ziele für den Übergang zur Elektromobilität anzupassen, um das Automobilunternehmen in einer schwierigen Zeit zu unterstützen. Diese Maßnahme tritt nach der Einführung neuer Zölle durch die USA am 3. April in Kraft, welche den Export britischer Fahrzeuge in die Vereinigten Staaten erheblich beeinträchtigen. Als zweitgrößter Exportmarkt für britische Autos nach der Europäischen Union, ist Amerika von besonderer Bedeutung, da es im Jahr 2024 über eine Million Fahrzeuge im Wert von etwa 8,86 Milliarden Euro importiert hat. Besonders betroffen sind Luxusmarken wie Jaguar Land Rover, die bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet haben.
Infolge dieser wirtschaftlichen Herausforderungen hat die Regierung beschlossen, die Bestrafungen für Hersteller zu mildern, die ihre Elektrofahrzeugziele nicht erreichen. Unternehmen, die Kleinstserien produzieren, wurden von diesen Strafen vollständig befreit. Trotz dieser Lockerungen bleibt das Verbot von Verbrennungsmotoren zum geplanten Termin bestehen: ab 2030 dürfen keine Dieselfahrzeuge oder Benzinautos mehr verkauft werden, mit Ausnahme von Hybridmodellen bis zum Jahr 2035.
Innerhalb der Automobilbranche wird diese Anpassung zwar positiv aufgenommen, jedoch als unzureichend betrachtet. Mike Hawes vom britischen Automobilverband SMMT betont die Notwendigkeit eines umfassenderen Unterstützungsprogramms, um insgesamt 200.000 Arbeitsplätze zu schützen. Die US-Zölle erschweren den Wettbewerb und machen größere Interventionen notwendig.
Die Verkehrsministerin Heidi Alexander betonte gegenüber der BBC, dass der Schutz britischer Unternehmen oberste Priorität habe. Gleichzeitig strebt Premierminister Keir Starmer weiterhin ein Handelsabkommen mit den USA an, das möglicherweise Zollbefreiungen ermöglicht. Derzeit liegt der Marktanteil von Elektroautos in Großbritannien bei nur 19 Prozent, weit entfernt von dem Ziel der Regierung von 28 Prozent für dieses Jahr.
Um die britische Automobilindustrie vor weiteren wirtschaftlichen Rückschlägen zu bewahren, müssen sowohl nationale als auch internationale Lösungen gefunden werden. Während die Anpassung der Elektroautoziele einen ersten Schritt darstellt, bleiben weitere Maßnahmen erforderlich, um die langfristige Stabilität des Sektors sicherzustellen.